Das Fenster des Ladens an der Annostraße war mit einem Baseballschläger eingeschlagen worden. Jetzt erhält die Inhaberin künstlerischen Trost.
VandalismusDrachendame verschönert eingeschlagenes Schaufenster an Siegburger Mittelalterladen
Von Andreas Helfer
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Anna Thinius (rechts) hat einen Drachen für das Mittelalter-Geschäft von Talena Rheingold gestaltet, das Schaufenster war eingeschlagen worden.
Copyright: Andreas Helfer
Mimi heißt die knatschgrüne Drachendame, die jetzt auf dem Schaufenster des Mittelalterladens von Talena Rheingold an der Annostraße für einen freundlichen Anblick sorgt und auch die Laune der Inhaberin hebt. Und das ist nötig: Wie berichtet, hatte ein bislang unbekannter Täter am Abend des 15. Oktober mit einem Baseballschläger das Schaufenster eingeschlagen, Glassplitter flogen weit ins Innere des Geschäfts.
In Bonn las die Malerin und Illustratorin Anna Thinius unseren Zeitungsbericht über den Vorfall und beschloss, auf ihre Art zu helfen: Sie druckte eine ihrer zahlreichen Drachenzeichnungen aus und befestigte sie auf dem provisorisch und notdürftig geflickten Schaufenster.
Das Siegburger Geschäft ist eine Institution
„Das Gefühl, wenn etwas völlig sinnlos zerstört wird, kenne ich“, sagte sie vor Ort. „Im vergangenen Jahr ist in meine Wohnung eingebrochen worden.“ Zudem wisse sie, wie schwer es ist, ein solches Geschäft am Laufen zu halten. „Der Laden ist eine Institution, der muss erhalten bleiben.“
Talena Rheingold, die das Geschäft vor 14 Jahren eröffnetet, sieht Mimi jetzt als Freundin für Drache Fafnir, dessen Kopf als Deko im Geschäft an der Wand hängt, und freute sich über die Solidarität. Mimi setze etwas „Schönes und Fröhliches“ gegen den Vandalismus. Auch der Barde Caspar Bierschmeichler will helfen und kommt am 9. November vorbei, um ab 11 Uhr für drei Stunden das Volk mit der Laute zu unterhalten.
Zusätzliche Alarmanlagen und Kameras
Neue Erkenntnisse zu der Tat gibt es laut Talena Rheingold noch nicht, für sie ist es bereits der vierte Vorfall dieser Art. Ein Lichtkasten wurde schon beschädigt, eine beleuchtete Lichtreklame zerschlagen und schon zum zweiten Mal das Schaufenster zertrümmert. Für einige Tausend Euro habe sie jetzt zusätzliche Alarmanlagen und Kameras angeschafft. „Das muss ich in den nächsten Monaten abarbeiten.“ Das Jahr sei ohnehin nicht gut gewesen, launisches Wetter habe viele Mittelaltermärkte, die sie von ihrem Laden aus anfährt, beeinträchtigt.
„Bislang konnte noch kein Tatverdächtiger ermittelt werden“, bestätigt Stefan Birk, Sprecher der Kreispolizeibehörde, auf Anfrage.