Vier Kilometer Wegstrecke legten rund 1900 Teilnehmer zurück – Tausende jubelten ihnen zu. Die schönsten Momente in einer Bildergalerie.
1900 TeilnehmerDie schönsten Bilder vom Siegburger Rosenmontagszug
„Leeve Pitter, jeff uns Sunn“, prangte als sehnlicher frommer Wunsch auf einem der Wagen im Rosenmontagszug durch die Kreisstadt, und das wurde wohl erhört: Tatsächlich war der Höhepunkt der Session zwischen Brückberg-Kaserne und Kreishaus die wahre Jeckenwonne.
Vier Kilometer Wegstrecke legten rund 1900 Teilnehmer zurück, vom langen Tross der Funken Blau-Weiß bis zur schon legendären „Einmanngruppe“ Frank Sander, der auch dieses Mal einen kuriosen Kleinstwagen beisteuerte: „Bauer sucht Frau“ stand auf dem Plakat zu einem schwarzen Schaf, eine Anspielung auf die gleichnamige TV-Sendung, die, so Sander, „angeblich keiner anschaut, aber trotzdem jeder kennt“. An farbenprächtigen, kuriosen Ideen mangelte es auch sonst nicht.
Für die Husaren Grün-Weiß war der Rosenmontag auch ein Tag der Trauer
Der RTV Siegburg bot zwei Radartistinnen auf, die auf dem Hinterrad fuhren und sich dabei an den Händen hielten, stolz auf die 130 Jahre, die ihr Verein bereits alt ist. Als Götterfunken war das Gefolge den Prinzenpaars 2023 an den Start gegangen, mit flammenfarbenen Capes und feurigen Perücken.
Geschaffen hatte sie Käthe Laschke aus Neunkirchen-Seelscheid, die auch für die prächtigen Blütenröcke der Gruppe „Der harte Kern“ gesorgt hatte: 400 Blütenköpfe aus verschiedenen Stoffen hatte die gelernte Schneiderin dafür verklebt. Aber auch Ornate für Tollitäten hat die gelernte Schneiderin im Angebot.
Für die Husaren Grün-Weiß war der Rosenmontag auch ein Tag der Trauer um ihren langjährigen Senatoren Dirk Fuchs, der in der Nacht zuvor nach schwerer Krankheit gestorben war, im Alter von 58 Jahren. „Wir haben eine Schweigeminute eingelegt, auf dem Wagen fahren sein Bild und seine Senatornmütze mit“, schilderte der erste Vorsitzende Michael Hennecken. Der begeisterte Karnevalist und Husar Dirk Fuchs hätte es sich bestimmt so gewünscht.
Siegburger Clowns sind feste Größe im Siegburger Rosenmontagszug
„Statt scheeße Frieden schleeße“, forderten die Fidele Deichhäuserinnen von 1928, älteste Damen-KG der Kreisstadt auf ihrem Wagen, und auch die Funken Blau-Weiß zeigten zwei Figuren mit einer Kanone, die Luftballons verschoss und die Parole „Make Love not War“. Politisch zeigte sich auch die KG Die Tönnisberger. Am Traktor ihres großen Prunkwagens wurde gemahnt: „Ohne Bauern kein Bier, kein Schnaps, keine Kamelle und den Wagen zieht auch keiner.“
„Vor 30 Johr met de Pappnas in Siegburg jebore“, prangte auf dem Bus der Siegburger Clowns, eine feste Größe im Frohsinns, und die DKG Vergissmeinnicht brachte in bunten Blütenkostümen einen Vorgeschmack auf den Frühling auf das Pflaster. Den Abschluss bildete nach einer kurzen, aber heftigen Session Prinz Phil I. und Siegburgia Sandra I., die mit ihrem Motto wohl Recht behielten: „Dat Glas in der Hand un n Sieburch em Hätz, mit uns jitt et mieh als nur Jeschwätz.“