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Rathaus SiegburgDie Sanierung ist auf der Zielgeraden

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer in der Baustelle für einen Saal.

Sanierung des Rathauses in Siegburg, Blick in den Ratssaal.

Projektleiter Martin Roth sieht Fördermittel von neun Millionen Euro für den Verwaltungsbau nicht in Gefahr.

Eindeutig auf der Zielgeraden ist die Sanierung des Siegburger Rathauses. Erst vor einigen Wochen ging in der Kommunalpolitik die Sorge um, das Rathaus könnte nicht pünktlich zum 19. Juli bezugsfertig sein, sodass Fördermittel in Höhe von neun Millionen Euro gefährdet sein könnten.

Roth zufolge ist das mittlerweile aus der Welt: Die Förderung fließe für Energietechnik, „und die funktioniert bis dahin auf jeden Fall“. Bezugsfertig müsse das Rathaus bis zu dem Stichtag nicht sein. „Ob dann überall schon gestrichen ist, ist unerheblich.“

Bei der Sanierung des Siegburger Rathauses wird aufs Tempo gedrückt

Trotzdem wird bei der Sanierung aufs Tempo gedrückt. „Wir hatten erst an Mehrschichtarbeit gedacht“, erläutert Roth, stattdessen aber hätten die Firmen ihr Personal aufgestockt und arbeiteten derzeit mit größeren Kolonnen. „Im Moment sind alleine 30 Trockenbauer hier.“ Er betont, dass mit dem Ausbau erst am 6. Januar begonnen worden sei. „Sogar an Rosenmontag wurde hier gearbeitet. Da hat sich ausgezahlt, dass nicht alle Firmen aus dem Rheinland kommen.“ Zur Not könne man immer noch auf Schichten zurückkommen und dann von 6 bis 22 Uhr arbeiten.   

Blick in den Innenausbau eines Verwaltungsgebäudes.

Die Technik für Heizung und Kühlung ist in den Raumdecken untergebracht.

Dezernent Bernd Lehmann erläuterte, man arbeite sich im Prinzip von oben nach unten vor, könne aber, wenn es erforderlich werde, immer wieder ausscheren. Entsprechend viel geschieht in diesen Tagen, so tauchte etwa plötzlich eine Küchenzeile im obersten Stock auf. Lehmann: „Wir werden täglich von etwas Neuem überrascht.“ Roth zufolge können Gewerke derzeit immer auf andere Gebäudeteile ausweichen, um nicht mit anderen Firmen ins Gehege geraten. „Im Moment kann man gut parallel arbeiten.“

Auf vielen Bodenflächen liegen bereits hellgraue Kautschukbahnen in schicker Zementoptik. Diese grenzen teils an hell gesprenkelte Fliesen, die wiederum passend zum Bestand aus den 60er Jahren ausgewählt wurden, wie er noch in den alten Treppenhäusern zu sehen ist.

Ein Mann hockt auf dem Boden und hält die Schutzabdeckung für einen Bodenbelag in die Höhe.

Projektleiter Martin Roth zeigt den neuen Bodenbelag unter einer Schutzabdeckung.

Tragende Säulen sind mit Platten in heller Eichenoptik verkleidet. Der Farbton findet sich auch an sogenannten Brüstungsmöbeln unter den Fenstern wieder, die Platz für Leitungen, aber auch für Aktenordner bieten und als Großauftrag von einem Schreiner gefertigt werden. In der besonders weit fortgeschrittenen obersten Etage im neuen Staffelgeschoss entstehen Sitzungsräume, aber auch Büros und Besprechungsräume, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebucht werden können.

Bei Temperaturen unter minus fünf Grad springt ein Gasbrenner an

Eine Besonderheit sind die Heiz-/Kühldecken, für die eine Menge an Technik und Leitungen in die Höhe der Räume wandert. Erst bei Temperaturen von minus fünf Grad Celsius muss Roth zufolge ein Gasbrenner eingeschaltet werden, Erdwärme macht's möglich.

Blick von einem Dach auf eine Stadt

Sanierung des Rathauses in Siegburg, Blick vom Dach auf Michaelsberg Kirche St. Servatius und Kreishaus

Die Photovoltaik auf dem Dach liefert mehr Energie als ursprünglich geplant, sodass der angestrebte Gold-Standard der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) sogar übertroffen wird. Die Stadt investiert rund 30 Millionen Euro, hinzu kommen rund neun Millionen Euro aus Fördermitteln. Eine leichte Steigerung: Im zuletzt vorgelegten Bericht wurden 29 Millionen angegeben. Einen Grund sieht Roth in der nötigen Beschleunigung der Arbeiten.               

Als Sorgenkind erwies sich die in Teilen undichte Fassade, durch einen Konstruktionsfehler konnte Wasser in die Dämmung eindringen. Der Fassadenbauer habe den Mangel aber bereits abstellen können, heißt es im Projektstatusbericht, der dem Bau- und Sanierungsausschuss der Kreisstadt vorlag: „Die weiteren Ausbaugewerke werden durch diese Arbeiten nicht beeinträchtigt.“