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Studiobühne SiegburgDer Theaterschatz kann im Kaufhof bleiben

Lesezeit 2 Minuten
René Böttcher, Leiter der Studiobühne im Kaufhof

René Böttcher, Leiter der Studiobühne, kann weiter den Spielbetrieb im Kaufhof planen. 

Die nötige Baugenehmigung und der Mietvertrag für die ehemalige Saturn-Etage wurden verlängert.

Die Studiobühne kann weiterhin die ehemalige Saturn-Etage im Kaufhof nutzen: Theaterleiter René Böttcher gab bekannt, dass es jetzt die nötige Verlängerung der Baugenehmigung über zwei Jahre gebe wie auch einen unbefristeten Mietvertrag der Stadtbetriebe für den Theaterschatz, zu dem außerdem die Schauspielschule und das Theater Tollhaus für Kinder und Jugendliche gehören.

„Der Spielbetrieb kann aufrechterhalten werden“, so CDU-Fraktionschef Lars Nottelmann, die Studiobühne habe sich im Kaufhof gut eingerichtet und etabliert. „Es läuft weiter, dafür haben wir gesorgt“, sagte Nottelmann weiter. Der Kostenrahmen für die Miete sei überschaubar. 

Grüne Fraktionschefin Astrid Thiel: Die Arbeit der Studiobühne kommt in Siegburg gut an

„Wir sind sehr froh, dass wir für die Studiobühne im Kaufhof eine gute Lösung gefunden haben“, sagte Astrid Thiel, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Das Programm und die Arbeit des Theaters kämen in der Stadt sehr gut an. „Das alles war infrage gestellt“, stellte Thiel fest. Es sei gut, dass es der Kooperation aus CDU und Grünen sowie den Stadtbetrieben gelungen sei zu helfen.   

Stadtbetriebe-Vorstand André Kuchheuser erläuterte, der Mietvertrag sei zwar unbefristet, es gebe aber eine Klausel für den Fall, dass sich ein Investor für das Kaufhofgebäude finde. Davon gehe er aber zeitnah nicht aus.   

„Unsere Planungen für die nächste Spielzeit werden Realität“, kündigte Böttcher an, der noch im vergangenen Jahr händeringend nach einer Bühne gesucht hatte, weil die angestammte Studiobühne im Bauhaus-Anbau der nicht enden wollenden Sanierung des VHS-Studienhauses zum Opfer gefallen war.

Vorgesehen sei jetzt das klassische Theaterprogramm, „ganz viel von der Bürgerschaft“ und Partys für junge Menschen. „Ich weiß, wie es um andere Kaufhöfe bestellt ist“, betonte Böttcher. Dass in Siegburg mithilfe der Stadtbetriebe eine bürgerschaftliche Nutzung ermöglicht werde, sei „irre toll“.  

Eröffnung im Kaufhof mit einem Paukenschlag

Die Studiobühne hatte ihr Domizil im vergangenen Herbst auf Zeit mit einem Paukenschlag eröffnet: Christoph Wolff war für die Inszenierung „Kaufhof Monopoly – Eine Anleitung, wie werde ich Milliardär?“ in die Rolle von René Benko geschlüpft, dessen Immobilienspekulationen zum Aus für etliche Warenhäuser und zum Verlust Tausender Arbeitsplätze führten. Zahlreiche Aufführungen folgten.

In wenigen Tagen war es den Theaterleuten gelungen, in der Warenhausetage eine professionelle Bühne samt Lichttechnik einzurichten; ein gemütliches Foyer mit einer Bar, Sesseln und Sofas bietet Aufenthaltsqualität. Dabei gelang es, das ureigene Flair der alten Studiobühne an der Humperdinckstraße, das viele Schauspieler, Besucher sowie Kinder und Jugendliche schätzten, in den Kaufhof hinüberzuretten. Künstler Hermann-Josef Hack gestaltete einige Wände.