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Letztes Bonk-Sgraffito in SiegburgDebatte um den Erhalt des Kunstwerks geht weiter

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Bonk_Sgraffito_Siegburg

Die Bemühungen, das Sgraffito von Siegfried Bonk an der Turnhalle Alleestraße zu erhalten, gehen weiter. 

Siegburg – Mit ihrem Vorstoß, das große Sgraffito an der Doppelturnhalle Alleestraße zu erhalten, hatte die CDU-Fraktion in der jüngsten Ratssitzung keinen direkten Erfolg. SPD-Fraktionsvorsitzender Frank Sauerzweig erteilte dem Vorstoß zunächst eine Absage und verwies auf die angespannte Haushaltslage.

Zudem wunderte er sich über den Antrag, da Sgraffiti zur Regierungszeit der CDU noch zerstört worden seien. Nachdem die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger ankündigte, noch andere Alternativen für den Erhalt präsentieren zu können, wurde der Antrag in den Bau- und Sanierungsausschuss vertagt, der am 16. Juni zusammentritt.

Kratzbilder in Deutschland

Die Geschichte der Kratzbilder in Deutschland erklärt Kunsthistorikerin Elisabeth Knauer. Viele Häuser waren nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Bomben der Alliierten zerstört. Die Architektur sollte sich klar von den protzigen Gebäuden der Nationalsozialisten unterscheiden.

Die Planer verzichteten auf Zierelemente und bauten minimalistisch. Doch ohne Schmuck sollten die Häuser nicht sein. So wurde in den 50er Jahren eine Technik angewendet, die schon fast vergessen war: Sgraffito. Sie wurde im 16. Jahrhundert besonders in Italien verwendet. Dabei werden Bilder als Relief durch das Auskratzen übereinander liegender farbiger Putzschichten auf einer Wand herausgearbeitet.

Vor allem öffentliche Gebäude wurden mit Sgraffiti verziert. Die Bilder hatten meist heitere Inhalte oder bezogen sich auf die Funktion der Bauten. (vr)

Die Arbeit „tanzende Mädchen“ von Siegfried Bonk solle auf die Fassade des Neubaus der Halle übertragen werden, hatte die CDU vorgeschlagen. „Dieses auf die Turnhallenarchitektur des Gymnasiums bezogene Sgraffito-Kunstwerk ist das letzte erhaltene Sgraffito-Bild Bonks im Siegburger Raum“, argumentieren die Christdemokraten, an der Schule Seidenbergstraße und am Finanzamt seien zwei Zeugnisse seiner Sgraffito-Kunst bereits zerstört worden.

Die CDU verweist zudem auf eine Bachelor-Arbeit im Fach Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, in der Verfasserin Lara Nockenig das Sgraffito als Verkörperung der Zeit des „optimistisch geprägten Wiederaufbaus“ und der „umfassenden Abkehr des Dritten Reiches“ bezeichnet habe. Eine Bonner Fachfirma könne das Bild im originalen Maßstab und mit der Originaltechnik nachbilden, zu Kosten von 5000 bis 7000 Euro.

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Für ein Sgraffito werden mehrere Putzschichten in verschiedenen Farben aufeinander gelegt. Durch das Freikratzen der Schichten entstehen Bilder. Die Technik war in der Nachkriegszeit sehr beliebt, das Gymnasium Alleestraße wurde ab 1952 gebaut. Die in die Jahre gekommene Doppelturnhalle wird durch einen Neubau ersetzt, die geschätzten Kosten betragen 8,6 Millionen Euro.