Mit einer Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Münster will der BUND die Pläne zur Umgestaltung der Sieg im Stadtteil Zange kippen.
Klage eingereichtBUND will Siegburger Casino-Pläne gerichtlich stoppen
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) setzt sich mit juristischen Mitteln für den Erhalt der Überschwemmungsaue der Sieg im Stadtteil Zange ein. Der Landesverband NWR der Organisation hat jetzt vor dem Oberverwaltungsgericht Münster fristwahrend Klage gegen die Ausbauplanung der Sieg eingereicht. Diese Pläne sehen vor, in der Überschwemmungsaue der Sieg ein rund 4,5 großes Areal trockenzulegen.
Dort soll unter anderem das von der Gauselmann-Gruppe geplante Casino entstehen. „Die Planungen insgesamt sind nach Auffassung des BUND NRW rechtswidrig“, heißt es in einer Pressemitteilung der Naturschützer. „Sie widersprechen dem Hochwasserschutz, sind mit dem FFH-Gebietsschutz nicht zu vereinbaren und führen dazu, die Siegaue weiter auszutrocknen.“
BUND will Siegburger Siegauen für den Katastrophenschutz erhalten
Spätestens seit der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 an Erft und Swist sowie im Ahrtal sei klar, dass breite und unbebaute Überschwemmungsauen für den Katastrophenschutz dringend benötigt würden, so der BUND. Diesem Ziel würden die Stadt Siegburg und die Bezirksregierung Köln aber zuwider handeln, wenn die Überschwemmungsaue mit großen Mengen Kies aufgefüllt würden, die bei der von der Bezirksregierung vorangetriebenen Renaturierung des Flussbetts am Mündungsdelta des Mühlengrabens anfallen, ist der BUND überzeugt.
Auf diesen Aushubmassen soll unter anderem die Spielbank erreichtet werden. „Leider entsteht daraus keine Win-Win-Situation, sondern die Natur verliert doppelt“, heißt es in der Mitteilung des BUND NRW. „Sie verliert 4,5 Hektar Überschwemmungsaue, die der weiteren Gewässer- und Auenentwicklung dauerhaft entzogen werden.“ Zugleich führe „die gewaltige Mengenentnahme von 200.000 Kubikmetern Kies“ aus der Aue dazu, dass diese „eingetieft“ werde und insgesamt im Sommer noch stärker austrockne.