UmzugBezirksregierung will Pläne für Siegburger Theaterschatz nicht fördern

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Schulzentrum_Neuenhof

Ins Schulzentrum Neuenhof sollen Studiobühne, Theaterschule und das Kinder- und Jugendlichentheater Tollhaus einziehen.

Siegburg – Die Pläne für die Ansiedlung des Theaterschatzes am Neuenhof stehen auf der Kippe. Nach Informationen des technischen Beigeordneten Stephan Marks will die Bezirksregierung die beantragte Förderung aus Städtebaumitteln nicht übernehmen. Der Stadtrat hatte einen Beitrag der Kreisstadt in Höhe von drei Millionen Euro beschlossen, die mit sieben Millionen aus der Landeskasse auf zehn Millionen aufgestockt werden sollten.

Einen weiteren Gesprächstermin soll es aber noch mit der Leitung der Institution Theaterschatz geben, zu dem die Studiobühne, die Theaterschule und das Kinder- und Jugendlichentheater Tollhaus gehören. Am Neuenhof sollte nach den bisherigen Plänen die Theaterarbeit ein wesentlicher Teil des pädagogischen Konzepts für die Gesamtschule werden.

CDU und SPD werben für das Vorhaben

Im Bau- und Sanierungsausschuss sprach sich Jürgen Peter (CDU) vehement dafür aus, das Vorhaben weiterzuverfolgen. Das Projekt Theaterschatz sei auch und vor allem um ein sozialpolitisches. „Wir dürfen die Gesamtschule nicht zu einer Restschule verkommen lassen“, mahnte er. Das Angebot gehöre an den Neuenhof.

Michael Keller (SPD) stimmte Peter zu, regte aber an, nun zu prüfen, was man mit den städtischen drei Millionen erreichen könne, wenn Teile des Theaterschatzes an der Humperdinckstraße blieben. Marks betonte: „Wir finden das genauso schade wie alle anderen hier im Raum.“

Peter hakte auch bei den Gesamtkosten für die Sanierung des Schulzentrums nach, die mittlerweile mit 87,9 Millionen beziffert werden. Noch nicht darin enthalten sind weitere elf Millionen, um die Schüler zeitweise in Containern unterzubringen. Und damit sei das „Ende der Fahnenstange“ noch nicht erreicht, fürchtet Peter, der daran erinnerte, dass man einmal von 44 Millionen Euro ausgegangen war.

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Planer Heiner Farwick stellte dem Gremium zwei Lösungen für die Fassade vor, einmal mit Platten aus Glasfaserbeton, einmal mit einer Holzverschalung, die durch einen speziellen Anstrich vor dem Vergrauen geschützt werden könne. Beton koste inklusive Montage 530 Euro pro Quadratmeter, Holz lediglich 300 Euro.

Letzteres habe zudem große Vorteile bei der Nachhaltigkeit, während für das Recyceln von Beton Energie aufgewendet werden müsse. Wie hoch der Anteil der Fassade an den Gesamtkosten ist, wurde in der Sitzung nicht klar.

Es fehlt ein Projektleiter im städtischen Bauamt

In seinem Sachstandsbericht sprach Farwick zudem ein erhebliches Problem in der Stadtverwaltung an: Es fehle eine Kontaktperson, ein Projektleiter bei der Stadt. „Aus Sicht der Projektsteuerung muss die Position zeitnah adäquat besetzt werden.“

Marks erläuterte, dass es in der Verwaltung Engpässe beim Personal gebe, die Sanierung müsse derzeit von mehreren Mitarbeitern gemeinsam geschultert werden. Bislang habe man vergeblich versucht, jemanden für die Projektleitung zu finden, was aber am Stellenmarkt und möglicherweise an der Dotierung nach Tarif scheitere. „Wir befinden uns damit im gleichen Dilemma wie alle anderen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis“, ergänzte Bürgermeister Stefan Rosemann.

Vertagt werden musste die Behandlung eines weiteren Vorhabens, bei dem die Kosten aus dem Ruder laufen: Knapp zwölf Millionen Euro – nicht wie zuletzt berichtet 8,6 Millionen Euro – soll die neue Doppelturnhalle für das Gymnasium Alleestraße kosten.

Das zuständige Planungsbüro wollte im Ausschuss Alternativlösungen vorstellen, etwa mit einer eingeschossigen Halle auf dem Schulgelände und einem weiteren Bau mit drei Hallenelementen auf dem gegenüberliegenden Parkplatz im Haufeld. Die Behandlung des Tagesordnungspunkts scheiterte aber an der schlecht lesbaren Präsentation. Das soll in einer Sondersitzung nachgeholt werden.

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