AboAbonnieren

Projekt für Senioren in SiegburgMit der Rikscha kreuz und quer durch die Kreisstadt

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Frauen sitzen in einer Fahrradrikscha, eine Menschengruppe umringt sie. Einer von ihnen trägt einen Fahrradhelm.

Die neue Seniorenrikscha in Siegburg stellten vor: sitzend Johanniterin Ulla Fischer (links) und Superintendentin Almut van Niekerk, mit Helm: Bürgermeister Stefan Rosemann.

Für das kostenlose Angebot mit einem E-Dreirad werden jetzt ehrenamtliche Rikscha-Piloten gesucht.

Rund um den Michaelsberg, eine Tour an die Sieg oder über die alte Bahntrasse nach Lohmar: All das und noch viel mehr können Seniorinnen und Senioren künftig in einer Rikscha erleben, die dank einer gemeinsamen Kraftanstrengung des evangelischen Altenhilfevereins, der Aktiven Senioren der Johanniter, des Radfahrvereins 1894 und des Evangelischen Kirchenkreises an Sieg und Rhein angeschafft werden konnte.

Vertreter der Organisationen und Bürgermeister Stefan Rosemann stellten das 14 000 teure E-Dreirad jetzt bei einem Pressetermin am Gemeinschaftsgarten an der Cecilienstraße vor. „Anders als in den meisten anderen Orten, wo es ein ähnliches Angebot bereits gibt, sollen die Ausfahrten vorrangig älteren Menschen zugutekommen, die selbstständig allein oder zu zweit wohnen und sich in ihrer Situation einsam fühlen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Erhöhtes Risiko für Vereinsamung

Ältere Menschen, die sich einsam fühlen, sollen den Weg zu zusätzlichen Angeboten in Siegburg finden können, wo sie Gemeinschaft und fachliche Unterstützung erhalten. „Die Isolation durch die Pandemie erhöhte das ohnehin höhere Risiko der Vereinsamung älterer Menschen“, heißt es weiter. Vereinsamung führe häufig auch zur Kontaktscheu, sodass die Kontaktaufnahme in der Form traditioneller Hausbesuche erschwert werde.

Das nötige Geld kam von dem sich auflösenden Altenhilfeverein. Die Einrichtung Aktive Senioren Siegburg organisiert die Ausfahrten, will allerdings vorher die ehrenamtlichen „Rikscha-Piloten“ ausbilden. Auch die Terminanfragen und die Fahrten werden dort koordiniert. Der Radfahr-Verein 1894 Siegburg hat die rechtliche Trägerschaft übernommen und kümmert sich um Versicherungsschutz und Buchhaltung. Das Helios-Klinikum sagte zu, einen sicheren Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen.

Betriebskosten von jährlich 1200 Euro

Der Evangelische Kirchenkreis hat eine Förderung von zwei Jahren zugesagt und stemmt die Betriebskosten von jährlich 1200 Euro. Schirmherr ist Bürgermeister Stefan Rosemann, der bei der Vorstellung hervorhob, dass Senioren gerade beim Thema Mobilität immer wieder an Grenzen kämen. Er nannte die Rikscha eine „großartige Idee“.

Superintendentin Almut von Niekerk befand, die Rikscha passe gut zum Motto des Kirchenkreises „Kreuz und quer verbinden“. Die Idee entstand in einem Arbeitskreis „Aufsuchende Senior*innenarbeit“, zu dem der Evangelische Kirchenkreis 2021 eingeladen hatte.

„Wir wollen die Unerreichbaren erreichen, die nie zu Hause rauskommen“, so bringt es Eike Hundhausen, Leiterin der Aktiven Senioren der Johanniter, auf den Punkt. Sie ist unter 02241/60931 oder per Mail für die Vereinbarung der kostenlosen Fahrten ansprechbar und für das Team der künftigen Rikscha-Piloten zuständig.

Am Montag, 17. Juni, 12 Uhr, werden Rikscha und Konzept auf dem unteren Markt vorgestellt.