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In die ganze RepublikDieser Siegburger unterschreibt 20 Millionen Dokumente im Jahr

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Ralf Hoßbach unterschreibt als Leiter des Kundenservice bei Magenta mehr als 20 Millionen Briefe und E-Mails pro Jahr. 

Siegburg/Bonn – Briefe und E-Mails mit seiner Unterschrift gehen nahezu täglich von Bonn aus in die ganze Republik. Zwischen 20 und 25 Millionen Dokumente pro Jahr sind von ihm unterzeichnet. Und wer einmal mit der Telekom zu tun hatte, müsste zumindest den Namen Ralf Hoßbach kennen. Tatsächlich aber verbinden die wenigsten diesen Namen mit dem Magenta-Konzern. Und dennoch gibt es ihn wirklich: Der Mann, der diesen Namen seit 58 Jahren trägt, leitet den Kundenservice – und wohnt mit seiner Familie in Siegburg.

Geboren ist Ralf Hoßbach in Eschwege bei Kassel. Der Job des Vaters bei der Bundeswehr führte ihn 1974 nach Siegburg, wo er bis heute in Stallberg lebt. „Da kommt es auch schon mal vor, dass ich beim Bäcker nach den Roaming-Preisen gefragt werde. Aber das stört mich nicht. Ich nehme das locker“, kommentiert er und räumt ein: „Ich habe ein Helfersyndrom.“

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Diesen Namenszug kennen Millionen Kunden. Privat unterzeichnet Ralf Hoßbach jedoch anders – sicher ist sicher. 

Das schlägt sich auch im Alltag nieder. Sein Telefon ist immer in Reich- und Hörweite. Bei Kundenbeschwerden versuche er immer, alle die an einen Tisch zu bekommen, die „eine Lösung finden und die Dinge abstellen können“.

Notfalls kümmere er sich auch persönlich um Lösungen, berichtet der Leiter des Kundenservice. So bei einer alten Dame, die verzweifelt mit ihrem Rollator an der Rezeption einer Telekom-Niederlassung in Saarbrücken stand, weil sie zu Hause nicht mehr telefonieren konnte. Während die Frau mit einer Tasse Kaffee beruhigt wurde, war schon ein Mitarbeiter unterwegs, der dann in einem Geschäft ein analoges Telefon besorgte und austauschte. „So ein Fall nimmt mich auch emotional mit“, sagt Hoßbach ein.

Hoßbach begann 1995 bei der Mobilfunktochter der Telekom

Schwieriger gelagert seien Situationen, in denen angesichts zerstörter Infrastruktur keine schnelle Hilfe möglich sei. Insbesondere vor Unwettern habe er Respekt. Da müsse dann auch mal improvisiert werden. Als Hoßbach 1995 bei der Mobilfunktochter der frisch entstandenen Telekom anfing, steckte der Magenta-Gedanke noch in den Kinderschuhen. „Für mich hat sich das eher wie ein Start-up angefühlt“, erinnert er sich. „Wir waren vielfach auf uns gestellt.“

Bei der Bundeswehr hatte Hoßbach Betriebswirtschaft studiert und sich auf Organisation und Datenverarbeitung konzentriert. Bei der „Deutsche Telekom Mobilnetz GmbH“ galt es zunächst, Strukturen aufzubauen. Er wurde erst Abteilungs-, dann Bereichsleiter, war schließlich schon bei T-Mobile beim Kundenservice tätig.

Seit 2017 werden die Kunden mit handschriftlicher Unterschrift angesprochen

Die Idee, die Kunden statt mit einer unpersönlichen maschinellen mit einer handschriftlichen Unterschrift anzusprechen, wurde bei T-Mobile geboren. Das sei zur Norm geworden, als 2017 die Servicegesellschaften der Telekom zusammengelegt wurden, berichtet Hoßbach. Dahinter verberge sich nicht nur der Anschein, es kümmere sich jemand persönlich um die Anliegen der Kunden, versichert Hoßbach. Das geschehe tatsächlich. „Beschwerdemanagement ist eins meiner Hobbys“, verrät der Siegburger.

Um mehr auf die Mentalität der Menschen vor Ort eingehen zu können, habe die Telekom sich beispielsweise von der Idee der zentralen Call-Center verabschiedet und die Anlaufstellen wieder regionalisiert. „Das Kundenfeedback ist besser. Die Leute sind begeistert“, schwärmt er. Überhaupt sei die Zahl der Beschwerden zuletzt um 70 Prozent gesunken. „Das ist doch eine Hausnummer.“

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In seiner Freizeit ist Hoßbach mit der Music Factory Siegburg unterwegs, spielt bei Stadtfesten auf und fährt gern mit einem Sportboot an der Küste entlang. Wenn der Vater von zwei erwachsenen Söhnen in ein paar Jahren in den Ruhestand geht, kann er sich gut vorstellen, sich bei einer gemeinnützige Organisation zu engagieren. Das habe er bei seiner Arbeit mit der Telekom schließlich auch schon getan.

Die Sorge, dass mit seiner Unterschrift Schindluder getrieben wird, hat Hoßbach übrigens nicht. Die sei zwar notariell geleistet, beglaubigt und hinterlegt worden. Ans private Bankkonto kommt damit aber niemand: „Privat unterzeichne ich anders.“