Fest verankert in der Region ist inzwischen die Radreisemesse im Rhein-Sieg-Forum. 90 Aussteller präsentierten alles, was man wissen muss, wenn man Tagestouren oder auch längere Ausflüge plant. Organisiert hat das Ereignis der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) mit Vereinsmitglied Jörn Fank als Messechef. Der freute sich, dass gleich zur Eröffnung am Sonntag um 11 Uhr zahlreiche Menschen in die Halle strömten. „Vielleicht schaffen wir die 3000 Besucher aus dem vorigen Jahr wieder“, hoffte er beim Messerundgang um 12 Uhr mit unter anderem Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Stefan Rosemann.

Das Elsass hat ein ausgebautes Streckennetz für Fahrräder in der Länge von 2500 Kilometern

Das Elsass ist in diesem Jahr Partnerregion. Fabienne Fessler vom Alsace Destination Tourisme aus Colmar hatte sofort die wichtigsten Zahlen parat. „Das Elsass ist die große französische Radwegeregion mit 2500 Kilometer Streckennetz. Drei europäische Radrouten führen am Elsass vorbei.“ 1,6 Millionen Radfahrer nutzen dieses Angebot jedes Jahr. Und viele davon machen nicht nur auf Strecke, sondern sind auch an den zahlreichen kulinarischen Angeboten dieser dafür bekannten Region interessiert. Um das zu zeigen, gab es am Messestand ein Glas Wein. Ein köstlicher Cuvet aus Apfel- und Birnensaft zeigte zudem, dass sich die Elsässer durchaus auch auf die Creation von alkoholfreien Getränken verstehen.

Vielfältig sind im Elsass die Herausforderungen für Zweiradtouristen mit und ohne E-Motor. Die Täler und Höhen der Vogesen locken mit atemberaubenden Ausblicken, auf der Véloroute du vignoble werden die Weinberge des Elsass erkundet. Da die Region an Deutschland und die Schweiz grenzt, können Radtouristen problemlos einen Abstecher nach Baden-Württemberg, in die Pfalz oder die Region von Basel machen.

Armin Padberg berichtete von seiner Tour mit dem E-Bike von Hamburg zur Zugspitze

Der Rhein-Sieg-Kreis informierte an seinem Stand über das vielfältige Angebot in der Region. Landrat Sebastian Schuster und Siegburg Bürgermeister Stefan Rosemann machten beim Messerundgang dort einen Halt. Lange konnten sie jedoch nicht bleiben, denn schnell bildete sich eine Schlange von informationshungrigen Besuchern. Auch das Ahrtal war als besonderer Aussteller dabei. Nach der verheerenden Flut am 14. und 15. Juli 2021 laufen die Wiederaufbauarbeiten weiter. Touristen mit dem Zweirad sind gerngesehene Gäste.

Auch das Ruhrgebiet präsentierte an seinem Stand die alten Industriedenkmäler aus der Zeit von Kohle und Stahl, die in unterschiedlichen Radtouren eingebunden sind. Der ADFC mit seinen Vorsitzenden Annette Quaedvlieg und Bernhard Meier hatte ein umfangreiches Vortragsprogramm organisiert. So berichtete Armin Padberg von seiner Tour mit dem E-Bike von Hamburg zur Zugspitze, Jürgen Dahlmann von der Verkehrswacht Solingen gab praxisnahe Tipps zum Umstieg vom „Biobike“ mit Pedalantrieb auf E-Bike mit Motor. Passend dazu informierte Matthias Schwindt über die neuen Trends der Navigation auf einer Radtour.

Daniel Kassin von XXL Feld, dem größten Fahrradanbieter in der Region, stellte neue E-Bikes vor. Er zeigte sich zufrieden mit „wieder anziehenden Umsatzzahlen im Frühling“. Gegenüber hatte Mitbewerber Veloland seinen Stand. Dort formulierte es Frank Breuer blumiger: „Der März hat die Schalter umgelegt, die Nachfrage nach E-Bikes ist deutlich angestiegen.“ Beide Händler haben ihre Verkaufsräume nur wenige Meter voneinander entfernt in Sankt Augustin-Menden.