Mit einem Osterschwimmen ist das Siegburger Oktopus in die Freibadsaison gestartet. Ins noch kalte Wasser trauen sich aber nur wenige Schwimmer.
Oktopus SiegburgNur wenige Besucher trauten sich ins kalte Wasser

Freibad-Saisoneröffnung im Siegburger Oktopus: Franz Friesen (75) zieht beim Osterschwimmen einsam seine Bahnen.
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„Betriebsbereit will man in jedem Freibad eigentlich zum 1. Mai sein“, sagt Sea-Joon Chun. Der Technische Leiter des Oktopus Siegburg hat das Schwimmerbecken aber so zeitig auf Vordermann gebracht, dass in diesem Jahr zum Osterschwimmen eingeladen wurde. Die früheste Freibaderöffnung im Rhein-Sieg-Kreis, Chun nennt es ein Experiment. Die Wasseroberfläche am Samstagmorgen bleibt aber meist ruhig und unberührt, wie ein großer Spiegel wirkt das Schwimmerbecken. 13 Grad Wassertemperatur scheinen dann den meisten doch zu kalt zu sein. Das Becken wird passiv über Sonnenkollektoren beheizt.
Siegburger Freibad wird mit Sonnenkollektoren beheizt
Fünf Tage hat es gedauert, bis das 4000 Kubikmeter große Schwimmerbecken befüllt war. Chun und sein Team haben sich vorher auch um das Drumherum gekümmert. Mit dem Hochdruckreiniger haben sie die gepflasterte Fläche abgespritzt und neuen Fugensand eingekehrt. Das Nichtschwimmerbecken mit den zwei Rutschen liegt momentan übrigens noch trocken, in Kürze soll aber auch dort wieder Wasser eingelassen und aufgeheizt werden.
Einer der wenigen, die sich an diesem Tag bereits kurz in das kalte Wasser trauen, ist Franz Friesen. Der 75-Jährige erzählt, er schwimme jeden Tag 2000 Meter. 50 Meter sollen am Osterwochenende aber reichen, mehr als eine Bahn zieht der Rentner in dem frisch eröffneten Schwimmerbecken nicht. „Aber jetzt ist mir warm“, sagt er, als er das Becken verlässt. Zunächst wollte er vom Bock den Sprung ins kühle Nass wagen, davon möchte ihn Sea-Joon Chun aber unbedingt abhalten. Zu riskant sei dies für den Kreislauf. „Bei dem kalten Wasser zieht sich die Muskulatur zusammen, man bekommt vielleicht Schnappatmung“, erläutert Chun.
Die vier Millionen Liter Wasser werden in den nächsten Wochen dann vermutlich so weit von der Sonne erwärmt, dass mehr Gäste das Siegburger Freibad besuchen.