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Lukrative TomatenGemüsehändler wegen Steuerbetrugs zu Bewährungsstrafe verurteilt

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Landgericht_Bonn

Das Landgericht in Bonn (Symbolbild)

Siegburg/Bonn – Dass belgische Tomaten von besonderer Qualität sind, hatte ein Obst- und Gemüsehändler bereits 2010 entdeckt und sich auf den Import der Top-Ware spezialisiert. Dafür fand er auf Wochenmärkten begeisterte Abnehmer. Zweieinhalb Jahre florierte das grenzüberschreitende Tomatengeschäft, bei dem er Millionenumsätze machte. Dann aber wurde er ausgerechnet von einem Mitarbeiter verpfiffen und landete auf der Anklagebank des Bonner Landgerichts.

Fahrer mit abgeklemmtem Kilometerzähler im Leih-Laster erwischt

Die 9. Große Strafkammer hat den 49-Jährigen jetzt wegen Steuerhinterziehung in sieben Fällen zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt; als Bewährungsauflage muss er 4500 Euro zahlen. Laut Urteil war der Familienvater in den Sommermonaten der Jahre 2010 bis 2012 mehrfach mit zwei 7,5-Tonnern nach Belgien gefahren, hatte monatlich rund zehn Tonnen Tomaten über die Grenze transportiert und die rund 25.000 Kisten à fünf Kilo bundesweit abgesetzt. Beim Bauern in Belgien musste er keine Umsatzsteuer abführen, aber in Deutschland wäre eine Abgabe an den Fiskus fällig gewesen.

Der Angeklagte bezeichnete sich im Prozess als das Opfer des Geschäfts. Er habe schlechte Preise ausgehandelt, auch habe es massive Preisschwankungen gegeben. In Wahrheit habe er nur Verluste gemacht. Das jedoch glaubte ihm das Gericht unter Vorsitz von Richter Thomas Stollenwerk nicht.

Da der Tomatenhändler keinerlei Unterlagen über seine Geschäfte vorlegen konnte, musste die Kammer aufwendig recherchieren, über die Einkaufspreise beim Erzeuger wie auch über Verkaufspreise auf deutschen Wochenmärkten. Der ermittelte Steuerschaden, so hieß es schließlich im Urteil, belaufe sich auf 230.000 Euro.

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Aufgeflogen war das Geschäft, als ein Fahrer mit einem abgeklemmten Kilometerzähler im Leih-Laster erwischt wurde. Als der Mitarbeiter, der keine Papiere hatte, wegen der Tacho-Manipulation vor Gericht kam, sprach er über den Steuerbetrug seines Chefs. Dieser musste inzwischen Insolvenz anmelden.