Der Versuch, Theaterschatz und Mensa gemeinsam unterzubringen, ist zum Scheitern verurteilt, meint Andreas Helfer. Das Gebäude ist zu klein.
KommentarBeim Bildungscampus wird am falschen Ende gespart

Schulzentrum Neuenhof, Mensagebäude
Copyright: Andreas Helfer
Es ist den Mitgliedern des Bau- und Sanierungsausschusses in Siegburg vielleicht gar nicht richtig klar geworden, doch sie sind gerade dabei, den Bildungscampus Neuenhof zu Grabe zu tragen. Eine schöne Beerdigung wird das nicht, denn das einst visionäre und ambitionierte Projekt wurde zu Tode gespart, und das wird sich rächen: Mit einer separaten Mensa fehlt nicht nur das Eckgebäude, das den Campus erst zum Campus macht.
Der Versuch, Theater und Mensa in den Bestandsbau zu quetschen, dürfte zum Fiasko werden. Am Ende wird eine dysfunktionale Mensa stehen, zu klein für die Schüler von Gesamt- und Realschule und zusätzliche Gäste von Theater und Sportvereinen. Im Theaterbereich reichen die Kapazitäten nicht aus, um erfolgreich Projekte mit Gesamt- und Realschule aufzulegen. Anfangs war das ein Dreh- und Angelpunkt der Planung. Jetzt wandert der separate Eingang zum Theater in den Hinterhof.
Der Versuch, bei dem 120-Millionen-Projekt Bildungscamps Kosten zu senken, ist ehrenhaft. Hier wird aber am falschen Ende gespart: 3,6 Millionen Euro sollte die neue Mensa kosten, dagegen rechnen kann man die 900 000 Euro, die die gemeinsame Unterbringung kosten soll. Der Politik sollte es wert sein, den Bildungscampus zu retten und zu den ersten Planungen mit neuer Mensa zurückzukehren. Und wer weiß: Vielleicht helfen dabei sogar die Milliarden aus dem „Sondervermögen“ des Kanzlers in spe, Friedrich Merz.