Virginia Schmidt und Alisa Parisi kamen in der „Höhle der Löwen“ nicht weiter, treiben ihr Projekt aber voran.
Geschäftsidee aus Siegburg und HennefWarum zwei Unternehmerinnen ihre Träume nicht aufgeben
„Du bist genau da, wo Du sein sollst“, lautet die Devise von Alisa Parisi und Virginia Schmidt, und das werden sich die beiden auch gedacht haben, als sie sich in die „Höhle der Löwen“ wagten.
In der Vox-TV-Show suchten die beiden finanzielle und fachliche Unterstützung für ihr selbst entwickeltes „Vision Board“, mit dem sich Nutzerinnen und Nutzer klarmachen können, wo sie privat und beruflich stehen und wo sie hin wollen.
„Hör auf, Dich selbst zu stoppen“, raten die beiden Unternehmerinnen aus Siegburg und Hennef
Eine Steckmappe haben die beiden dazu entwickelt und 100 beidseitig bedruckte Karten mit Fotomotiven oder kurzen Sätzen: „Hör auf, Dich selbst zu stoppen“, „Dream, plan, do“ oder „Verfolge deine Träume, keine Menschen“, ist darauf unter anderem zu lesen. Für 59 Euro (Limited Edition) verkaufen sie das Set.
Einige Karten sind zum Selbstausfüllen unbeschriftet. Die 18 Felder sind in sechs Sparten aufgeteilt: Persönliches Wachstum, Liebe & Beziehungen, Karriere & Reichtum, Träume & Ziele, Körper & Gesundheit sowie Freizeit & Me-Time.
Seit mehr als einem Jahr sind die Siegburgerin Parisi und die Henneferin Schmidt mit einem Online-Shop bereits präsent, bei dem nächsten großen Schritt sollte die TV-Show helfen. Das sah anfangs eigentlich ganz gut aus: Investorin Tijen Onaran ließ sich für das Projekt gewinnen, für das die beiden 150 000 Euro haben wollten und im Gegenzug eine Beteiligung von 20 Prozent anboten. Onaran machte daraus 40 Prozent, doch nach der Sendung wurde schließlich doch kein Deal daraus.
Siegburger Geschäftsfrauen: In der „Höhle der Löwen“ viel gelernt
Details dürfen die beiden dazu nicht nennen, doch an ihren Plänen ändert das wenig. „Uns ging es eher um eine Mentorin als um das Geld“, sagt Parisi, der Besuch der Sendung sei eine „super Erfahrung“ gewesen. Durch die mediale Aufmerksamkeit hätten sich ganz andere Türen geöffnet. „Wir haben viel gelernt“, findet Schmidt. Die beiden wollen jetzt auch ohne die Finanzspritze ein größeres Team aufbauen.
Weitere Produkte sind in Entwicklung wie ein „Manifestations-Journal“, das ebenso wie das Board beim Strukturieren helfen und Klarheit schaffen soll und vom Prinzip her einem Tagebuch ähnelt. Allerdings stehen dabei nicht Abbildungen, sondern Gefühle und Worte im Vordergrund.
Virginia Schmidt erläutert die Vorteile gegenüber einem üblichen, selbstgemachten Board, das mit ausgeschnittenen Fotos aus Zeitungen und Zeitschriften auf einer Pinnwand oder einem Karton entsteht. Aus diesem eher „chaotischen Prozess“ solle das Vision Board heraushelfen.
Eine Rolle habe dabei gespielt, dass sie beide Mütter geworden seien, erläutert Schmidt. Im Alltag sei es dann umso wichtiger, seine Träume nicht zu verlieren, sagt die 33-Jährige, die eine vier Jahr alte Tochter hat. Die drei Kinder der beiden Frauen, Mina, Calla und Levi, finden sich im Firmenamen Micalé wieder.
Das Vision Board stößt auch bei Kindern auf Interesse
Das Vision Board sei für den Nachwuchs durchaus interessant und eigne sich bestens dazu, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. „Mama lebt ihre Träume, das kann ich auch“, könne dann zur Erkenntnis werden, schildert Virginia Schmidt. Es gehe um Werte: „Wir wollen die Welt zu einem besseren Ort machen für unsere Kinder“, hatte sie schon in der Show betont.
Entstanden, so Parisi, sei die Geschäftsidee in der Corona-Zeit, mit dem Ansatz, etwas Positives zu entwickeln. Die Siegburgerin führt das Café Muca im Stadtmuseum und ist mit Filialen der Franchise-Kette Cinnamood-Stores unternehmerisch aktiv. Ihre Partnerin hat eine Ausbildung im systemischen Coaching absolviert.
Micalé ist über ein Traumstadium weit hinaus, mehr als 2000 Boards seien verkauft - und die beiden denken schon daran, ihre Produkte international anzubieten. In Schmidts persönlichem Board findet sich entsprechend eine Karte mit den Wolkenkratzern New Yorks, ihrem Traumarbeitsplatz.