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Jeweils 16 RäderDas Rad-Leihsystem im Siebengebirge fängt erstmal klein an

Lesezeit 4 Minuten
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Probefahrt mit den Leihrädern in Königswinter: (v.l.) Jonas Löhr (Nextbike), Volker Otto (RSVG), Bürgermeister Lutz Wagner und André Berbuir (Rhein-Sieg-Kreis).

Bad Honnef/Königswinter – Von einem „wichtigen Baustein für die Mobilitätswende“ sprach in Königswinter Bürgermeister Lutz Wagner, von einer „Komponente zur Verkehrswende“ in Bad Honnef der Erste Beigeordnete Holger Heuser. Und beide meinten dasselbe: Seit Montag ist das Fahrradverleihsystem, das der Anbieter Nextbike und die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) gemeinsam im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis aufbauen, auch im Siebengebirge angekommen. Zunächst werden in beiden Städten jeweils 16 konventionelle Räder an verschiedenen Standorten stationiert, E-Bikes (Pedelecs) kommen erst nächstes Jahr hinzu.

„Wir fangen klein an und wollen es am Anfang nicht übertreiben“, sagte André Berbuir, Fachbereichsleiter Verkehr und Mobilität beim Rhein-Sieg-Kreis, bei der Präsentation des Angebots in Aegidienberg. Werde das Fahrradleihsystem gut angenommen, könne man immer noch nachsteuern. Es gehe darum, den Umweltverbund zu stärken.

Rad-Leihsystem im Siebengebirge ist an Stationen gebunden

Volker Otto, Geschäftsführer der RSVG, die sich nach seiner Einschätzung immer stärker zum „Mobilitätsdienstleister“ entwickle, sprach unter anderem auch mit Blick auf den geplanten Ortsbus in Neunkirchen-Seelscheid davon, das Projekte vor Ort ausprobiert und bei Bedarf nachgeschärft würden. Das gilt im übrigen auch für die Fahrradmitnahme auf der Buslinie 520 Königswinter–Oberpleis an speziellen Trägern am Heck der Fahrzeuge – ein Angebot, das laut Volker Otto bisher „nur sehr dünn genutzt“ werde.

Anders als in der nahen Großstadt Bonn, in der Nextbike-Kunden das Leihrad jederzeit überall einfach stehen lassen können („Free Floating“), ist das System im Rhein-Sieg-Kreis stationär gebunden. Die Fahrräder müssen an einem der ausgewiesenen Standorte zurückgegeben werden; dazu werden sie über GPS geortet, und zwar laut Jonas Löhr (Nextbike-Accountmanager) auf 15 Meter genau. Dafür ist die Rückgabe in allen beteiligten Rhein-Sieg-Kommunen möglich, man kann also beispielsweise von Königswinter nach Siegburg fahren und das Fahrrad dort an einer Station zurückgeben.

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Ausleihstation Aegidiusplatz:  Jonas Löhr (Nextbike) und Holger Heuser (Beigeordneter).

In Bonn dagegen ist die Rückgabe derzeit noch nicht möglich, laut André Berbuir verhandelt der Kreis aber gerade mit der Bundesstadt, dass die Rückgabe zunächst zumindest an zwei Bonner Stationen machbar wird.

Dafür, dass immer eine gewisse Anzahl von Rädern an den Stationen im Siebengebirge verfügbar ist, muss der Anbieter Nextbike sorgen, wie Jonas Löhr bestätigte. Denn vor allem bei den in Aegidienberg oder Ittenbach stationierten Fahrrädern liegt die Vermutung nahe, dass sie viel für Fahrten ins Tal genutzt werden, aber weniger in Gegenrichtung den Berg hinauf.

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Bad Honnefs Beigeordneter Holger Heuser stellte das Leihangebot in Zusammenhang mit anderen Mobilitätsprojekten wie den Ausbau des Busverkehrs ab August oder das Radverkehrskonzept, an dessen Umsetzung Rat und Verwaltung arbeiten. Bürgermeister Lutz Wagner bezeichnete das Fahrrad als integralen Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs; vor allem auf der Talschiene sei es ein wichtiges Fortbewegungsmittel.

Beide Verwaltungsspitzen bestätigten übrigens, dass die Städte Königswinter und Bad Honnef zurzeit in Gesprächen mit E-Scooter-Anbietern seien. Die elektrischen Tretroller haben zuletzt nicht nur deshalb für Schlagzeilen gesorgt, weil sie offenbar zur Hunderten im Rhein „entsorgt“ worden sind.

Das Verleihsystem

Zur Nutzung der Nextbike-Räder müssen sich Kunden eine App des Anbieters aufs Smartphone laden und einmal ihre Daten registrieren. Durch das Scannen eines QR-Codes am Fahrrad öffnet sich das Schloss und man kann losfahren. Im RSVG-Gebiet kosten 30 Minuten einen Euro (konventionelles Rad) beziehungsweise zwei Euro (E-Bike. Die Monatstarife belaufen sich auf 10 beziehungsweise 15 Euro.

Nextbike-Stationen sind in Bad Honnef die Endhaltestelle der Linie 66, die Bahnhöfe Bad Honnef und Rhöndorf sowie der Markt in der City und der Aegidusplatz in Aegidienberg, an dem künftig auch die vier E-Bikes stehen.

In Königswinter sind die Stationen am Bahnhof Niederdollendorf, am Bahnhof Königswinter, am ZOB in Oberpleis sowie am Busbahnhof Ittenbach. Zehn E-Bikes sollen eigentlich am Bahnhof Niederdollendorf stehen, wenn das am Grundstück scheitern sollte, kommen sie laut Bürgermeister Lutz Wagner an die Linie-66-Haltestelle Oberdollendorf-Mitte und den Bahnhof Königswinter. Weitere zehn E-Bikes kommen in die Nähe des ZOB (Am Offermannsberg).