UnfallLkw kippte auf Tangente zur A59 um – Kran kam bei Bergung an seine Grenzen

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Sankt Augustin – Mitten hinein in den beginnenden Feierabend- und Osterferienverkehr ereignete sich am Donnerstag gegen 15.10 Uhr ein schwerer Unfall, der Auswirkungen bis in die Abendstunden hatte.
Ein 58 Jahre alter Lastwagenfahrer war mit Zugmaschine und Auflieger, mit dem er 23 Tonnen Granulat in einem Übersee-Container transportierte, auf der Autobahn 560 in Richtung Bonn unterwegs. In die Tangente zur A 59 fuhr er offensichtlich mit zu hoher Geschwindigkeit.
Deutlich waren auf der Fahrbahn die Brems- und Driftspuren zu erkennen, die geradeaus in die Seitenschutzplanke führte. Im Grünstreifen war der Boden aufgewühlt.
Mit großer Wucht stieß der Lastwagen gegen das Metall, riss Verankerungen aus dem Boden und überrollte schließlich die Begrenzung. Das Fahrzeug kippte auf die Seite und stürzte in die steil abfallende Böschung.
Es rutschte gegen mehrere Bäume, die den weiteren Sturz in die Siegaue und ein Überschlagen verhinderten. Schließlich blieb das Gespann liegen, das Dach 45 Grad geneigt nach unten. Der Fahrer erlitt Verletzungen und war in seinem Führerhaus eingeschlossen. Er konnte sich nicht selbst befreien. Die Freiwillige Feuerwehr wurde alarmiert, zahlreiche Einsatzkräfte unter Leitung von Stadtbrandinspektor Herbert Maur eilten auf die Autobahn.
Gerd Gohlke von der Löschgruppe Niederpleis schnitt nach Absprache mit dem Einsatzleiter ein Loch in die Windschutzscheibe. Rettungsdienst und Notarzt kümmerten sich um den verletzten Mann, der kurz darauf mit einem Rettungswagen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde.Während der Rettungsarbeiten und der Unfallaufnahme blieb die Tangente zeitweise komplett gesperrt, später wurde eine Spur wieder geöffnet. Schnell bildete sich ein längerer Rückstau.
Mitarbeiter eines Bergeunternehmens waren schnell vor Ort und orderten mehrere Großfahrzeuge nach, um den Transporter aus dem Hang herauszuholen. Die Ladung war in großen Säcken verladen, die auf die Schlaufen gefallen waren. Ein Entladen mit einem Kran erwies sich dadurch als überaus schwierig. Schließlich entschied Marc Zurstraßen, einen 100-Tonnen-Autokran zu bestellen, um den Container mit Inhalt wieder auf die Räder zu stellen.
Autokran kam an die Grenze seiner Kapazitäten
Bei der Bergung aus der Böschung stellte sich heraus, dass der Container wohl zu hoch beladen war. Der Autokran kam daher an die Grenze seiner Kapazitäten. Nun wird das Gefährt gewogen.

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Laut Auskunft der Polizei wird aber erst frühestens Mitte der Woche feststehen, ob und wie sehr der Lkw überladen war.Die Sperrung der Tangente, die um 18 Uhr komplett dicht gemacht worden war, dauerte bis kurz nach Mitternacht an.