Eine Frau aus Troisdorf hat bei ihren Ahnenforschungen mithilfe des Heimat- und Geschichtsvereins entdeckt, dass eines ihrer Familienmitglieder unter Napoleon im Iberischen Krieg (1807 bis 1814) kämpfte.
Troisdorfer war im Iberischen KriegStadtarchiv Sankt Augustin hilft bei der Ahnensuche
Als Beate Hammes bei ihren Ahnenforschungen entdeckte, dass eines ihrer Familienmitglieder unter Napoleon im Iberischen Krieg (1807 bis 1814) gekämpft hatte, war sie erstaunt. Die Entdeckung bestätigte der Troisdorferin, dass „es sich lohnt, zu schauen, was die Vorfahren gemacht haben“. Es war der Bruder ihres Urururgroßvaters aus Müllekoven, der unter Napoleon in den Krieg zog. Bei den Nachforschungen stieß sie auf eine Vermisstenmeldung.
„Es gibt keine Sterbeurkunde, dokumentiert ist aber, dass der junge Mann nicht zurückgekommen ist.“ So werde plötzlich die Weltgeschichte ein Teil von Müllekoven. Beate Hammes war zur Sprechstunde von Waltraud Boß gekommen. Sie benötigte Auskünfte zu einer bestimmten Quelle und kam nicht weiter. Waltraud Boß gehört zum Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Troisdorf und ist Fachfrau zum Thema Ahnenforschung. Monatlich berät sie in den Räumen des Stadtarchivs im Rathaus von Sankt Augustin.
Idee kam bei Suche nach Ortsfamilienbuch
Die Idee dazu kam von Michael Korn. „Waltraud Boß kennt sich wirklich sehr gut in der Ahnenforschung aus“, berichtet der Leiter des Stadtarchivs von Sankt Augustin. Und so entstand bei einem Gespräch die Idee der regelmäßigen kostenlosen Beratung, als die Forscherin auf der Suche nach Quellen für ein neues Ortsfamilienbuch war.
Die Sprechstunde werde „wirklich gut genutzt“, berichtet Stadtarchivar Stefan Dünker beim Dezember-Termin vorige Woche. Dort holt sich Achim Weiffen Rat. Der 69-Jährige möchte mehr über seine Familie erfahren. „Es gab Verwandte in Stieldorf, doch ich weiß nicht, wo ich die Geburtsurkunden finden kann“, berichtet er.
Diese Frage kann Waltraud Boß schnell beantworten. Auch beim Lesen einer Urkunde in Kurrentschrift kann sie helfen. „Es sind meist kleine Dinge, durch die Forschungsprojekte ins Stocken geraten“, schildert sie. Und da möchte die ehemalige Finanzbeamtin gern helfen. Nachdem sie in Pension gegangen ist, hat sie jetzt „noch mehr Zeit für dieses anfängliche Hobby, das nun zu einer interessanten Aufgabe geworden ist“, sagt die 68-Jährige.
Ahnenforschung ist übrigens nicht nur ein Hobby für die ältere Generation. „Ich habe beim Erstellen eines Familienstammbaums für einen Freund meines Sohnes geholfen“, erzählt sie. Gerade junge Menschen könnten wertvolle Quellen sichern. „Einfach mal in der Verwandtschaft herumfragen, an was sich erinnert wird“, lautet ihr Tipp. Es sei oft erstaunlich, welche Erinnerungen dann zu guten Quellen würden.
Die Kontaktadressen
Die nächste Beratung im Stadtarchiv von Sankt Augustin im Rathaus, Markt 1, ist am Donnerstag, 19. Januar, von 16 bis 18 Uhr. Wer Fragen hat, kann diese vorab per E-Mail schicken: Stadtarchiv@sankt-augustin.de Waltraud Boß steht auch telefonisch ehrenamtlich tagsüber für Fragen zur Verfügung: 0171/52 98 033. Man kann auch per E-Mail Kontakt zu ihr aufnehmen. waltraud.boss@koeln.de Der Vorteil bei einer Frage vorab ist, dass die Ahnenforscherin sich darauf vorbereiten und zur Sprechstunde vielleicht sogar die nötigen Quellen zur Ansicht mitbringen kann. (vr)