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Ernte startetZu Ostern gibt es im Rhein-Sieg-Kreis den ersten frischen Spargel

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Landwirt Max Fritzen erntet Spargel. 

Rhein-Sieg-Kreis – Spätestens ab Ostern gibt es in der Region frischen Spargel. „Wir sind sozusagen in den letzten Zügen“, berichtet Werner Mittermair vom Schneppenhof in Niederkassel-Lülsdorf zum Verkaufsstart am Wochenende. Er ist wohl der einzige Landwirt im Kreis, der drei unterschiedliche Spargelsorten aus eigenem Anbau anbieten kann: weißen, grünen und violetten.

Er kam auf die Idee, weil seine Kunden danach gefragt hatten. „Der violette Spargel ist Rohkost“, erklärt er. Er sollte nicht gekocht werden. Anders sei dies beim grünen und weißen. Mittermair ist, wie er sagt, „etwas spät dran“ in diesem Jahr. Manche Landwirte zögen schon im Herbst die Folien über die Spargeldämme, damit sich dort Wärme bilde.

Klima wie im Gewächshaus unter doppellagiger Folie

Ihm sei dies aber wegen der Stürme zu heikel. „Ich habe das Anfang Februar gemacht.“ Dadurch sei die Ernte zwar etwas später, aber der frische Spargel sei so beliebt, dass er immer sofort verkauft werde.

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Werner Mittermaier am Spargelfeld. Vorne die doppelte Folienlage, in der Mitte grüner Spargel ohne Folie, dahinter wächst weißer Spargel.

Beim Gang über einige seiner Felder in Rheinnähe klingelt unaufhörlich das Handy. Restaurantbesitzer, aber auch langjährige Kunden wollen sich die ersten Spargelstangen sichern. Mittermaier zeigt auf eine Fläche ohne Folie. „Hier wächst der grüne Spargel. Er braucht keine Abdeckung, kommt allerdings erst später aus der Erde. Auch der violette Spargel lässt sich Zeit. Der weiße Spargel ist da zuverlässiger.“ Manche Dämme sind mit einer Doppelfolie abgedeckt. „Da entsteht ein Klima wie im Gewächshaus“, schildert Mittermair.

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Der violette Spargel lugt schon hervor. 

Dass es beim Bauernhof Fritzen in Eschmar heimischen Spargel gibt, ist Max Fritzen zu verdanken. Als Sechsjähriger war der Sohn des Landwirte-Ehepaares Margret und Jürgen Fritzen beim Nachbarn beim Spargelstechen dabei.

„Ich war so fasziniert von dieser echten Handarbeit auf dem Feld, dass ich mir zum Geburtstag gewünscht habe, dass die Eltern auch in den Spargelanbau einsteigen“, berichtet der 22-Jährige, der in diesem Jahr seinen Studienabschluss als Agrarwirt ablegt. Es war auch seine Idee, dass grüner Spargel angepflanzt wurde. Allerdings sei der „eher weniger gefragt“. Die Leute bevorzugten die weiße Variante.

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Die Fritzens verkaufen auch ab diesem Wochenendende im Hofladen. Der gerade frisch geerntete weiße Spargel liegt gewaschen und nach Größe sortiert bereit. Allerdings ist die Menge noch zu klein für die Ladentheke. „Bis Samstag haben wir genug geerntet“, schätzt Max Fritzen, der sich über das schöne Wetter in den vergangenen Tagen freut. „Da bekommen die Spargelpflanzen so richtig Schub.“

Sowohl Mittermair als auch Fritzen denken noch über die Kilopreise für den ersten Spargel nach. Verena Nordhorn von Burg Niederpleis in Sankt Augustin hat diese Zeit nicht mehr. Bei ihr liegt der erste Spargel schon zum Verkauf bereit. Ab 19,90 Euro ist das Kilo zu haben. „Die erste Ernte ist immer etwas teurer“, erläutert Nordhorn. Die Preise fielen meist im Laufe der Saison.