AboAbonnieren

BaumschutzWurzeln sollen bei Bauprojekt in Sankt Augustin aufwändig geschützt werden

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf den Spielplatz neben dem geplanten Neubau. Gut zu erkennen sind die Bäume.

Die Firma Fahrrad XXL Feld will ihr Gebäude erweitern, einige Bäume auf dem Nachbargrundstück müssen deswegen mit Spezialbauten geschützt werden.

Die Fahrradfirma XXL Feld in Sankt Augustin-Menden möchte sich vergrößern. Ein spezieller Baumschutz soll das jetzt ermöglichen.

Bevor die Firma XXL Feld im Gewerbegebiet Menden eine neue Halle anbaut, muss sie die Wurzeln der Bäume auf dem angrenzenden städtischen Grundstück schützen. Das beschloss der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung einstimmig im Dezember 2022 nach eingehender Beratung. Wie berichtet, plant das Unternehmen eine umfangreiche Erweiterung seiner Verkaufs- und Lagerfläche.

Rund um die neue Halle ist allerdings ein Zugangsweg für die Feuerwehr vorgeschrieben. Und der verdichte den Boden, wie es Grünen-Ratsmitglied Thomas Pätzold formulierte. Dadurch litten die Wurzeln der benachbarten Bäume, was schließlich zu deren Absterben führen könne.

Die Bäume stehen zwar auf einem städtischen Grundstück, doch ihre Äste und auch die Wurzeln reichen bis auf die benachbarte Fläche. Als warnendes Beispiel nannte Pätzold einen „schönen alten Baum“, der durch die Umgestaltung der Verteilerplätze am technischen Rathaus in der Innenstadt die Verdichtung des Bodens um ihn herum im Laufe der Zeit nicht überlebt hätte.

Das Planungsbüro von Feld berichtete, eine Verkleinerung der Halle sei nicht mehr wirtschaftlich. Rainer Gleß, technischer Beigeordneter, warnte davor, das gesamte Projekt zu gefährden: „Wir haben sogar den Regionalplan geändert, um den Bau möglich zu machen.“

Ein ökologischer Baubegleiter soll den Schutz der Bäume sicherstellen

Die Sitzung wurde unterbrochen, um zu beraten. Ergebnis war ein Kompromiss, der dann einstimmig beschlossen wurde. Der Bauherr muss nun durch Grabung herausfinden, wo die Hauptwurzeln liegen. Dann muss darüber unterirdisch eine besondere Schutzkonstruktion gebaut werden. Nach dem Auffüllen kann an der Oberfläche der Feuerwehrweg Platz finden.

Zusätzlich wird ein ökologischer Baubegleiter mehrmals in der Woche überwachen, ob die Bäume nicht beschädigt werden. Zur Sicherheit wird deren Wert durch einen Gutachter ermittelt. Sollten die Bäume absterben, steht eine Summe zur Entschädigung fest.

Blick auf die Fläche, auf der die neue Halle entstehen soll

Schon vermessen ist das Grundstück auf dem der Anbau seinen Platz finden soll.

„Wer die Mobilitätswende will, der muss auch den Bürgern die Möglichkeit geben, Fahrräder zu kaufen. Wir wollen die Firma Feld unterstützen und haben diese Lösung gefunden“, sagte Pätzold nach der Sitzung auf Nachfrage. Auch Firmeninhaber Peter Feld betont, ihm sei es wichtig, dass die Bäume auf dem städtischen Grundstück erhalten blieben.

„Wir haben das schon immer in den Planungen berücksichtigt“, sagt der Inhaber auf Nachfrage. Die Bäume seien „wertvoll für die Umwelt und den Spielplatz“. Die Firma habe zudem ein Grünkonzept für die Hallenwand entwickelt: „Wir möchten, dass sie komplett bewachsen ist, damit der Blick vom Spielplatz aus nicht auf eine eintönige Wand geht.“