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Hauptschule NiederpleisKreative Ideen für ein Sankt Augustin der Zukunft

Lesezeit 3 Minuten
Jugendliche der Hauptschule Niederpleis haben ihre Visionen von der Stadt der Zukunft in einem Modell und Bildern realisiert.

In der Mitte das Sportzentrum. Jugendliche der Hauptschule Niederpleis haben ihre Visionen von der Stadt der Zukunft in einem Modell und Bildern realisiert.

Jugendliche haben sich Gedanken um die Gestaltung Stadt gemacht.

Viel Grün und innovative Verkehrslösungen. Mit positiven Gefühlen schauen die Jugendlichen der Gemeinschaftshauptschule Niederpleis in die Zukunft. Das kann man derzeit in einer Ausstellung in den Räumen der Stadtbücherei am Karl-Gatzweiler-Platz sehen. Bürgermeister Max Leitterstorf und seine Stellvertreterin Jutta Bergmann-Gries kamen zur Eröffnung.

Beide zeigten sich begeistert, wie kreativ Sankt Augustin in Zukunft umgestaltet werden könnte. Leitterstorf erinnerte sich an seine Schulzeit auf dem Albert-Einstein-Gymnasium in Niederpleis: „Wir hatten damals teilweise durchaus düstere Vorstellungen, wie sich alles entwickeln könnte.“

Im Sankt Augustin der Zukunft sind die Hochhäuser begrünt, Seilbahnen befördern die Menschen

„Weltweit wachsen die Städte rasend schnell“, erläuterte Schulleiterin Susanne Schleebaum in ihrer Ansprache. „Es wird enger, lauter, klimaschädlicher, heißer und teurer. Welche Schritte sind notwendig, um Faktoren wie Mobilität, Energie und Gesundheit zu fördern sowie zu verbessern?“ Beim Blick auf das Modell im Zentrum der Ausstellung fällt auf: Autos sind an den Stadtrand verbannt, Seilbahnen befördern die Menschen zu ihren Zielen. Fahrräder, E-Busse und Drohnen sind die dominierenden Verkehrsmittel. Der Güterverkehr läuft unterirdisch.

Die Häuser gehen in die Höhe, somit können mehr Menschen auf knappen Flächen untergebracht werden. Multikulturell sind die Bewohner. Unterschiedliche Nationalflaggen auf einem Bild der siebten Klasse zeigen dies deutlich. Nackte Wände hat keines der Hochhäuser: Sie sind alle üppig begrünt, positiv für das Mikroklima in der Stadt. Gudrun Wirtz, Fachbereichsleiterin für Kunst an der Hauptschule, bedankte sich ausdrücklich beim Künstler Andreas Rein, der „stets als Berater für die Jugendlichen zur Verfügung stand“.

Eine Brücke führt über den blauen Schwammboden, oben im Bild die Sportarena.

Eine Brücke führt über den blauen Schwammboden, oben im Bild die Sportarena.

So sei es gelungen, die Stadt langsam wachsen zu lassen. Im Zentrum befindet sich eine große Sportarena. Jeder kann sie kostenlos benutzen. „Das war den Schülerinnen und Schülern wichtig“, betonte Wirtz. Sport- und Begegnungsstätten für die Menschen stehen im Mittelpunkt des Lebens der Zukunft.

Im Sankt Augustin der Zukunft nimmt ein spezieller Schwammboden das Regenwasser auf

Bäume, Sträucher, Obst- und Gemüsegärten führen dazu, dass in heißen Sommern die Temperaturen im Sankt Augustin der Zukunft erträglicher werden. „Studien belegen, dass eine Erhöhung des Grünflächenanteils um zehr Prozent die Temperaturen um bis zu drei Prozent sinken lassen“, berichtete Wirtz. Zudem werde von den Pflanzen Regenwasser aufgenommen, das sonst Überschwemmungen verursachen könnte, weil es auf einer versiegelten Fläche nicht versickern kann. Ein spezieller Schwammboden nimmt es auf und kann es bei Hitze kühlend verdunsten lassen.

Ein von den Schülern gebautes Elektroauto gehört ebenfalls zur Ausstellung.

Ein von den Schülern gebautes Elektroauto gehört ebenfalls zur Ausstellung.

Windräder und Solaranlagen auf den Dächern der Häuser liefern den notwendigen Strom. Als Reserve steht jedoch auch ein knallrotes Kraftwerk am Rande der Stadt. Diese Farbe soll verdeutlichen, dass dort Energie produziert wird. Roboter halten die Stadt sauber und verrichten andere Tätigkeiten. Auffällig ist, dass das Huma-Einkaufszentrum auch im Sankt Augustin der Zukunft zu finden ist. Den Einzelhandel von heute ist auf dem Modell dagegen nicht zu entdecken.

Praktisch wird die Vision der Zukunft beim Modell eines Elektroautos, das Schüler selbst konstruiert hatten. Es fährt auch, und für die Gäste hoben zwei Lehrerinnen sogar die Karosserie aus Holz ab, damit Besucher neugierige Blicke auf den Motor werfen konnten.