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PreisverleihungStiftung zeichnet Sankt Augustiner Umweltschützer Achim Baumgartner aus

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Achim Baumgartner vom BUND bekommt von Joachim Seitz, Vorsitzender der Karl Kaus Stftung, den Emmy & Karl Kaus Preis 2024 überreicht.

Achim Baumgartner (rechts) vom BUND bekommt von Joachim Seitz, Vorsitzender der Karl Kaus Stftung, den Emmy & Karl Kaus Preis 2024 überreicht.

Achim Baumgartner gibt als Kämpfer in Sachfragen der Natur eine Stimme.

An Achim Baumgartner liegt es nicht, dass der Europäische Gerichtshof Deutschland jetzt wegen fehlender Pflege von Wiesen verurteilt hat. Das Land muss jetzt glaubhaft darlegen, wie es diese Flächen künftig besser schützen will. Passiert das nicht, drohen Geldstrafen.

Wenn es nach Baumgartner ginge, dann wäre es dazu gar nicht erst gekommen. Engagiert kämpft er seit Jahren um den Erhalt der Natur. Deshalb wurde er jetzt mit dem „Emmy & Karl Kaus Preis 2024“ der Karl Kaus Stiftung mit Sitz in Bremen ausgezeichnet.

Das Wiesen- und Weidezentrum des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Sankt Augustin ist ein Projekt, bei dem er seit Jahren engagiert mit dabei ist. Persönlich mäht Baumgartner mit anderen Umweltschützern Wiesen und kümmert sich um den Artenschutz auch kleinster Pflanzen. Das Zentrum konnte im Jahr 2015 dank einer Projektförderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gegründet werden.

Die Kreisgruppe Rhein-Sieg des BUND ist in Nordrhein-Westfalen mit ihrem Engagement herausragend

Baumgartner ist auch Kreisgruppensprecher des BUND im Rhein-Sieg-Kreis. Dort macht er als „Motor für den Naturschutz auf sich aufmerksam“, wie es BUND-Landesvorsitzender Holger Sticht in seiner Rede anlässlich der Preisverleihung beschrieb. Mit viel Sachkenntnis und Engagement lasse er zudem andere Kreisgruppen im Land an seinem Wissen teilhaben. Die Kreisgruppe Rhein-Sieg sei „herausragend in Nordrhein-Westfalen“.

Da war es kein Wunder, dass die „Karl Kaus Stiftung für Tier- und Naturschutz“ auf ihn aufmerksam wurde. Deren Vorsitzender Joachim Seltz erinnerte an die Zeiten, als „seltene Pflanzen als Unkraut“ angesehen wurden. Sein Stellvertreter Michael Arretz lobte, dass Baumgartner „behördliche Planunterlagen lesen kann wie kein anderer.“ Er sei ein „Kämpfer in der Sache für die Natur" und gebe ihr eine Stimme. Mutig rufe er „mit Vertrauen in den Rechtsstaat“ auch Gerichte an, wenn es darum gehe, die Natur zu schützen. Wertvolle „Heilungsprozesse in der Landschaft“ nannte er Baumgartners Engagement für Renaturierung von Flächen.

„Naturschutz ist kein Werk, das ich alleine machen kann“, sagte Baumgartner in seiner Dankesrede. Er hob nochmals hervor, dass auch andere Stiftungen und Personen die umfangreichen Aktivitäten unterstützen. Viele Konflikte mit Behörden oder Firmen seien jedoch gar nicht nötig, wenn man sich im Vorfeld zusammensetze und miteinander rede. „Dazu bin ich immer bereit.“

Wie wichtig Menschen wie Achim Baumgartner für unsere Gesellschaft sind, wird auch dadurch deutlich, dass die Preisverleihung im Saal des Technischen Rathauses der Stadt stattfand. Der BUND befindet sich zurzeit mit Sankt Augustin in einem Rechtsstreit wegen der Bebauungspläne für den Butterberg.