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SanierungHotel in Sankt Augustin öffnet nach fünf Jahren Leerstand – So sieht es im „Regina“ aus

Lesezeit 4 Minuten
Gebäudefassade mit Hotel-Schrift.

Das Hotel Regina in Sankt Augustin hat wieder geöffnet.

Nachdem das Hotel als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde, stand es fünf Jahre leer.

Es wacht langsam wieder auf. Mehr als fünf Jahre lang war nichts los im „Hotel Regina“ auf der Marktplatte in Sankt Augustin, zuvor diente es etwa zwei Jahre lang als Notunterkunft für Geflüchtete. Nun hat die Hotelkette „Carpe Diem Stay Hospitality“ das Gebäude gepachtet. Jörg Schäfer ist der neue Hotelleiter, vorher leitete er eins in Wiesbaden. Er bringt mit seinem Team nun alles auf Vordermann für die geplante offizielle Wiedereröffnung Mitte März.

Jörg Schäfer hat das Hotel gepachtet und modernisiert.

Jörg Schäfer hat das Hotel gepachtet und modernisiert.

Übernachten kann man dort allerdings schon etwas länger. Seit Oktober vermietet der Besitzer die Zimmer bereits über das Webportal Booking.com. Der Eigentümer, eine Baufirma, hatte schon einen Teil der Renovierungsarbeiten übernommen, etwa einige Bäder saniert, bevor Schäfer das Gebäude Mitte Januar pachtete.

Aus alt mach neu: Rezeption und Zimmer im Hotel Regina werden nach und nach modernisiert

Nun ist im Hotel also auch jemand persönlich an der Rezeption anzutreffen. „Wir bekamen schon Besuch von Leuten, die hier früher ihre Ausbildung gemacht haben“, erzählt Schäfer. Das Foyer hat er merklich modernisiert. Deutlich weniger Braun und mehr Grün ist dort nun zu sehen, alles kommt deutlich heller und moderner daher. „Vor einem Monat war das hier alt und dunkel, es sah alles so gebraucht aus“, meint Schäfer. Die Holz-Armatur des Tresens sei Jahrzehnte nicht abgeschliffen und gestrichen worden.

So sieht die Rezeption nach der Umgestaltung aus. Original-Elemente aus den 80er-Jahren wurden durch modernere ersetzt.

Auch die 90 Zimmer werden aktuell modernisiert: mit hellerem Holz und weißen anstatt gelben Wänden. Die alte Einrichtung hat laut einer Mitarbeiterin Schäfers trotzdem noch einen gewissen Charme. Einige Zimmer sind nämlich immer noch in der Original-Einrichtung von 1983 vorzufinden, dem Eröffnungsjahr.

Hotel Regina in Sankt Augustin: Schon vor der Eröffnung im März sind viele Zimmer bewohnt

„Das Ziel ist es, die alten Zimmer möglichst schnell zu modernisieren“, berichtet Schäfer. Aktuell unterteilt der Hotelleiter sie in die Kategorien „Klassik“ und „Komfort“. Für ein Einzelzimmer mit klassischer Einrichtung zahlt man aktuell 80 Euro pro Nacht, das Komfort-Zimmer liegt bei 85 Euro. Mindestens die Hälfte der Zimmer sei zurzeit belegt, ein Hoch habe der Hotelleiter zur Handball-WM verzeichnet.

In den Zimmern wurden die Wände gestrichen. Die alten Zimmer kosten noch fünf Euro weniger.

Ich bin zwar nur Angestellter der Hotelkette, aber ich lege zu 120 Prozent Herzblut in den Laden hier rein. Ich führe das Hotel, als wenn es mein eigenes wäre.
Jörg Schäfer, Leiter und Pächter des Hotel Regina

Vorzugsweise vermietet er die Zimmer auf der Südseite in Richtung Bonner Straße. Grund dafür sei laut Schäfer das Licht in den Zimmern, das den Passanten auffällt und auf den wiederaufgenommenen Hotelbetrieb hinweist. „Licht lockt Leute! Das ist für mich das wichtigste“, betont der Leiter des Hotels. Der Straßenlärm von der stark befahrenen Hauptstraße störe zumindest im Winter nicht, da die meisten ohnehin mit geschlossenen Fenstern schliefen.

„120 Prozent Herzblut“: Jörg Schäfer renoviert das Hotel Regina nach seinen Wünschen

„Ich bin zwar nur Angestellter der Hotelkette, aber ich lege zu 120 Prozent Herzblut in den Laden hier rein. Ich führe das Hotel, als wenn es mein eigenes wäre“, erzählt Schäfer, der fast rund um die Uhr mit der Renovierung seines neuen Arbeitsplatzes beschäftigt ist. Oft schläft er auch selbst in dem Hotel. „Es ist sehr viel zu tun. Man ackert den ganzen Tag, und abends hat man trotzdem kaum etwas geschafft, gefühlt zumindest.“

Schäfer beschäftigt aktuell nur eine Handvoll Mitarbeiter: ein paar Putzkräfte, den Hausmeister und eine Rezeptionistin. Er brauche aber mehr, vor allem, wenn er das Hotel ab Mitte März in Volllast betreiben möchte. Dann soll auch ein Restaurant angesiedelt sein. Das kann Schäfer aber nicht selbst betreiben, er wolle es nach eigener Aussage unterverpachten.

Restaurant und Tagungsräume: Hotelbetrieb in Sankt Augustin soll im März offiziell starten

Für den Restaurantbetrieb müsse jedoch erst die Küche auf Vordermann gebracht werden. Wahrscheinlich mehr als acht Jahre ungenutzt, seien dort zum Beispiel die Gullys verstopft gewesen. Der gelernte Koch hat jedenfalls schon den Essensraum hergerichtet, Stühle und dekorierte Tische stehen schon. Für die Außenterrasse, die im Sommer aufgemacht werden soll, züchtet Schäfer aktuell Trompetenbäume. „Das wird ein Blumenmeer“, sagt er.

Der Frühstücksraum ist schon vorbereitet. Ein Restaurant fehlt noch.

Zu einem vollwertigen Hotelbetrieb gehört laut Schäfer neben einer umfänglichen Gastronomie auch ein Tagungsangebot. Ein großer Saal mit 150 Plätzen, ein kleiner Saal mit etwa 60 Plätzen und zwei Meetingräume mit jeweils 15 bis 20 Plätzen in dem Hotel-Gebäude gehören aber der Hoffnungskirche Sankt Augustin. Gottesdienste werden dort unter anderem gehalten, weshalb sich Schäfer für jede Anfrage mit der Kirche abstimmen muss.