Klein, aber fein: Der Meindorfer Rosenmontagszug bringt eine besonders familiäre Stimmung mit sich. Die Nachbarschaft erwartet den Zug gesellig bei Kölsch, Berlinern und Mettbrötchen, dann regnet es Kamelle. Unter den 14 Gruppen, die mit der Sonne um die Wette strahlen, sind auch die Augustiner Dancing Devils. Für die inklusive und integrative Gardetanzgruppe, die Menschen mit und ohne Einschränkungen zusammenbringt, ist es eine Premiere. „Leider ist der Meindorfer Zug ja in den letzten Jahren etwas kleiner geworden – wir wollen dazu beitragen, dass er wieder größer wird“, sagt Jessica Urdingen, zweite Vorsitzende der Tänzerinnen.

Der Musikverein „Siegklang“ sorgt mit Posaunen, Schellen und Trompeten dafür, dass der Meindorfer Rosenmontagszug schon von Menden aus zu hören ist. Die Gruppe der Kindertagespflege „Die kleinen Strolche“ kommt als leuchtend blaue Krümelmonster, dazu passend haben sie reichlich Süßes im Gepäck. In bester Feierlaune kommt hinter ihnen der Meindorfer Männergesangsverein „Frisch auf“ anspaziert. Getreu dem diesjährigen Kölner Karnevalsmotto „FasteLOVEnd – wenn Dräum widder blöhe“ kommen die singenden Männer und ihre Familien und Freunde als bunte Blumen und Gärtner. Passend zu ihren Kostümen freuen sie sich über den strahlenden Sonnenschein, der fast glauben lässt, es wäre schon Sommer.

170 Schlümpfe tanzen an Rosenmontag durch Sankt Augustin-Menden

Über Menden ist am Rosenmontag nicht nur der Himmel blau – und vielleicht der ein oder andere Feiernde. Etwa 170 Schlümpfe hat die Karnevalsgesellschaft Blau-Wiesse Essele Menden e.V. zusammengetrommelt – damit sind sie heute so viele wie noch nie. Schuld daran ist sicher auch das perfekte Wetter. „Das ist ja fast wie Karneval im Sommer!“ freut sich Präsident Bernd Kullmann. Unter den unzähligen blauen Gesichtern und weißen Mützen sticht er in braunem Mantel und mit spitz gemalten Augenbrauen heraus. Er ist heute der Bösewicht Gargamel, sein Sohn passend dazu dessen Katze Azarel. Dabei spricht er natürlich wie das genaue Gegenteil von einem bösen Zauberer. „Wie die Kinder strahlende Augen kriegen, wenn sie eine Tüte Gummibärchen fangen, das ist immer mein Highlight“, freut sich Kullmann.

Zwischen den vielen Schlümpfen fällt auch der Mendener Junggesellenverein auf – im selbsternannten „Hogwarts Express“ grölen Harry Potter, Ron und Hermine gemeinsam „Alle Gläser hoch“. Auch eine Einheit der Mendener Feuerwehr ist mit von der Partie. Die Feuerwehrleute haben sich Pappkartons umgeschnallt, die sie wie Autos angemalt haben – so bilden sie mitten im Karnevalszug einen Stau. Damit wollen sie auf „sehr viele bescheuerte Baustellen in Menden und drum herum“ aufmerksam machen, erklärt eines der verkleideten Autos augenzwinkernd.