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KriegSankt Augustiner Verein packt 400 Weihnachtspakete für ukrainische Kinder

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Beim Packen der Weihnachtsgeschenke herrschte eine ausgelassene Stimmung.

Beim Packen der Weihnachtsgeschenke herrschte eine ausgelassene Stimmung.

Die Organisation „Sankt Augustin and Friends hilft“ verwandelte das Haus der St. Antonius Schützenbruderschaft zur Weihnachtszentrale.

Elfen statt Schützenbrüder, Glühweinduft statt Pulverrauch. Die Organisation „Sankt Augustin and Friends hilft“ verwandelte das Haus der St. Antonius Schützenbruderschaft in Niederpleis zur Weihnachtszentrale für die Kinder der vom Krieg massiv betroffenen Gemeinde Dmytrievka in der Ukraine. Dort ist die Situation anderthalb Jahre nach dem Angriff Russlands weiterhin dramatisch, berichtet der 1. Vorsitzende der Hilfsorganisation, Gunther Maassen: „Der Ort, der zu Anfang des Krieges besetzt und in Teilen zerstört wurde, ist heute Auffangstation für mehr als 1000 Flüchtlinge geworden.“

Darunter sind Menschen, die oft nicht mehr besitzen, als in eine Plastiktüte hereinpasst: „Die Ukraine kann hier nur die Minimalversorgung leisten. Bei unserem letzten Besuch entstand daher die Idee, den besonders bedürftigen Kindern in Dmytrivka eine vorweihnachtliche Freude zu machen.“

Sankt Augustiner Verein hat rund 30 Euro pro Paket ausgegeben

Für dieses Projekt sammelte die Organisation bei Spendern und Sponsoren etwa 15.000 Euro ein, um Spielzeug sowie Schul- und Bastelsachen zu kaufen. Gut 40 Helferinnen und Helfer, teilweise weihnachtlich kostümiert, packten im Schützenhaus über 400 Pakete zusammen, vor allem für Kinder im Grundschulalter.

„Für die Jungen gibt es Matchbox-Autos, für die Mädchen Barbie-Puppen, dazu kommen Sachen, die sie in der Schule oder im Kindergarten gut gebrauchen können“, erläuterte Massen: „Natürlich darf auch etwas Süßes nicht fehlen.“ Insgesamt werden etwa 30 Euro pro Paket ausgegeben. Unter den freiwilligen Helfern waren auch etliche Geflüchtete aus der Ukraine.

Sankt Augustiner war seit Kriegsausbruch 21 Mal in der Ukraine

Die zweieinhalb Paletten mit den Geschenken werden mit Kleintransportern und zehn ehrenamtlichen Helfern nach Dmytrivka gebracht und dort am 2. Advent ausgegeben: „Für die Verteilung werden an diesem Tag eigens die Schulen und Kindergärten geöffnet.“ Zudem wollen sich die etwas älteren Kinder mit einer Weihnachtsfeier bei den Unterstützern bedanken. „Für die Vorträge und Lieder hat es sogar richtige Castings gegeben“, berichtete Maassen.

Die mitwirkenden Jugendlichen bekommen Weihnachtstüten, die ihrem Alter angepasst sind, zum Beispiel mit Fußbällen oder Schminkutensilien. Ebenfalls eingepackt sind Christstollen: „Wir wollen zeigen, wie wir in Deutschland Weihnachten feiern.“ Maassen selbst war seit Kriegsausbruch 21 Mal in der Ukraine, davon 15 Mal in Dmytrivka: „Die Menschen dort schätzen nicht nur, dass wir helfen, sie schätzen besonders, dass wir immer wiederkommen. Das zeigt ihnen, dass sie nicht vergessen werden.“