Huma-EinkaufszentrumSo war die vorsichtige Rückkehr der Kunden
Sankt Augustin – „Endlich bin ich hier in der oberen Etage nicht mehr so ganz alleine.“ Lothar Kunz gehört zu den Einzelhändlern, die schon bei der Eröffnung des Huma-Einkaufszentrums im Jahr 1977 mit dabei waren. Nach der Schließung zahlreicher Ladenlokale Mitte März wegen der Coronapandemie durfte der Augenoptikermeister sein Geschäft weiter offen halten, „weil es für die Grundversorgung der Bevölkerung wichtig ist.“
Eine solche Situation wie in den zurückliegenden Wochen habe er noch nicht erlebt, berichtet Lothar Kunz. Jedoch ist ein Ansturm von Kunden am ersten Tag der Wiedereröffnung der meisten übrigen Geschäfte des Einkaufszentrums nicht zu bemerken.
Große Andrang bleibt bisher aus
Das bestätigen die Verkäufer in zahlreichen Shops. „Wir haben um 10 Uhr aufgemacht, um zwanzig nach kamen dann die ersten Kunden“, so eine Mitarbeiterin von La Strada Damenmode. Sie ist sich zusammen mit ihrer Kollegin sicher, dass es noch ein „wenig dauern wird“, bis es wieder voller im Geschäft werde. Die Leute seien noch vorsichtig und müssten sich erst an die neue Situation gewöhnen.
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Bei S. Oliver ist die Situation ähnlich. Ina Gosemann rückt dort die Bügel an der Stange mit der neuen Kollektion zurecht. Im Gesicht trägt sie eine ganz besondere Schutzmaske: Das Grundgerüst stammt von einer Manga-Convention. Cosplay nennen die Fans diese Art der Verkleidung, eine Figur nachzustellen.
„Ich finde es wichtig, dass die Menschen sich schützen“, so Verkäuferin Gosemann. Vereinzelt schauen an diesem Vormittag Kunden ins Geschäft, ein großer Andrang „wie zur Weihnachtszeit“ ist aber nicht zu beobachten. Und so ist es auch bei Bijou Brigitte, wo der Verkäuferin Zeit bleibt, die Schmuckstücke an den Verkaufsständern zu sortieren.
In den anderen Geschäften auf der Etage ist es ebenfalls ruhig. „Vorige Wochen hatten wir noch Kurzarbeit“, so ein Verkäufer, „die Info, dass wir jetzt wieder hier im Laden sein sollen, kam ganz kurzfristig.“ Auf den Fluren kleben die Mitarbeiter nun große Pfeile auf den Boden der Flure, die den Kunden die Laufrichtung im Einbahnverkehr weisen. So sollen Begegnungen vermieden werden. Angestellte des Centers achten darauf, dass niemand in die falsche Richtung geht.