Bei einem Großbrand in Niederpleis am Sonntag, dem 18. Juni, sind zwei im Einsatz vermisste Feuerwehrleute ums Leben gekommen.
Einsatz in NiederpleisBrandermittler suchen Ursache für Feuer mit zwei Toten in Sankt Augustin
Die Fassungslosigkeit und das Entsetzen sind groß. Am Tag nach dem tragischen Tod zweier Feuerwehrleute sind immer noch Einsatzkräfte vor Ort. Ihre Kameraden aus Niederpleis sitzen zusammen im Gerätehaus an der Schulstraße.
Unter dem Flatterband, das sie vor allzu Neugierigen schützen soll, haben Anwohnerinnen und Anwohner Blumen und Kerzen aufgestellt. Am ausgebrannten Motorradgeschäft selbst liegen sich Wehrleute in den Armen, sie schluchzen.
Brand in Sankt Augustin: 3D-Scanner überprüft Statik
Derweil begeht Brandermittler Michael Trübert mit Sachverständigen das ausgebrannte Objekt, um die Ursache für den verheerenden Brand zu suchen. Die Hauptstraße ist weiträumig abgesperrt, der Giebel des denkmalgeschützten Gebäudes ist einsturzgefährdet.
Das Technische Hilfswerk hatte am Sonntagabend Sensoren an der Wand angebracht, deutlich sind Risse in der Fassade zu erkennen. Ein Scanner streift die rosa umkreisten Punkte ab und misst, ob die Mauer in Bewegung ist.
Einer der Sachverständigen positioniert einen 3D-Scanner im Laden, der voller Brandschutt ist. Zuvor hatte er sich mit einer Drohne ein Bild von dem Objekt gemacht. Kreisbrandmeister Stefan Gandelau und der Sankt Augustiner Wehrleiter, Herbert Maur, begleiten die Ermittler. Ihnen beiden steht die Betroffenheit ins Gesicht geschrieben.
Betreuung und Versorgung der Einsatzkräfte während des Einsatzes
60 Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdiensts und der Johanniter Unfallhilfe haben die Feuerwehrleute während ihres Einsatzes versorgt. Sie gaben 1200 Portionen warmes Essen aus und verteilten mehr als 2500 Liter Kaltgetränke, die sie in zwei Kühlanhängern nach Niederpleis brachten. Später am Abend bereiteten sie Warmgetränke zu.
Außerdem unterstützten sie die Teams der Psychosozialen Unterstützung und der Notfallseelsorge bei der Betreuung der betroffenen Feuerwehrmänner und -frauen. Von 12.16 bis 2 Uhr waren sie im Dauereinsatz.