AboAbonnieren

CDU-NeujahrsempfangMinisterin Brandes fordert Änderung des Datenschutzes

Lesezeit 3 Minuten
Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, sprach am Sonntag, 12. Januar 2025, auf dem Neujahrsempfang der CDU Sankt Augustin.

Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, sprach am Sonntag, 12. Januar 2025, auf dem Neujahrsempfang der CDU Sankt Augustin.

Max Leitterstorf kündigte an, im September 2025 wieder als Bürgermeister kandidieren zu wollen.

„Wer denkt, dass nur akademische Bildung ist ein Zeichen dafür ist, dass aus einem Menschen etwas geworden ist, liegt falsch.“ Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, betonte als Gastrednerin auf dem Neujahrsempfang der CDU Sankt Augustin, dass „berufliche und akademische Bildung gleichwertig sind“. Auf dem Weg ins Berufsleben müssten die „Talente jeder einzelnen Person gefördert werden“.

Dazu gehöre für sie auch, dass Menschen, die vielleicht im Studium nicht weiterkämen, sinnvolle Alternativen aufgezeigt bekommen müssten: „Wir müssen den Blick auf jeden einzelnen richten.“ Sie könne sich beispielsweise gut vorstellen, dass ein Elektrobetrieb einen Menschen als Auszubildenden übernehme, der sein Elektroingenieurstudium abgebrochen habe. Er habe gezeigt, dass er sich für dieses Thema interessiere.

Ministerin Ina Brandes fordert in Sankt Augustin, die Datenschutzverordnung in Deutschland zu ändern

Allerdings könne man diese Menschen wegen des Datenschutzes nicht mehr erreichen, wenn sie sich von der Hochschule abgemeldet hätten. Dies müsse geändert werden, forderte sie. Sie sehe kein Problem darin, die Studienabbrecher anzuschreiben und ihnen Adressen von Handwerksbetreiben zu nennen, die Auszubildende suchten. „Wir brauchen nicht noch mehr Social-Media-Manager, wir brauchen Menschen, die etwas Anständiges gelernt haben.“

Claudia Feld-Wielpütz, stellvertretende Bürgermeisterin; CDU-Vorsitzender Sascha Lienesch; Ministerin Ina Brandes und Bürgermeister Max Leitterstorf (v.l.) beim Neujahrsempfang der CDU in Sankt Augustin.

Claudia Feld-Wielpütz, stellvertretende Bürgermeisterin; CDU-Vorsitzender Sascha Lienesch; Ministerin Ina Brandes und Bürgermeister Max Leitterstorf (v.l.) beim Neujahrsempfang der CDU in Sankt Augustin.

Mit Blick in die Zukunft lobte die Ministerin die Forschungsaktivitäten in und um Sankt Augustin. Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) sei die Stadt führend. Mit der Hochschule, dem Fraunhofer-Institut sowie dem Lamarr-Institut entwickele sie sich zu einem „Epizentrum für eine weltweit wichtige Entwicklung in diesem Bereich. Forscher mit Weltruhm sind dort aktiv“. Sankt Augustin habe sich zur Wissensregion entwickelt und sei damit an der Spitze in Deutschland.

Max Leitterstorf begrüßte nach der Ministerin die Gäste im Sitzungssaal des Rathauses. „Ich habe soeben erfolgreich verloren“, stellte der Bürgermeister schmunzelnd fest, der gerade von der jecken Erstürmung des Hauses der Nachbarschaft in Hangelar kam. Was bislang viele schon wohl geahnt hatten, teilte er nun offiziell mit: „Ich möchte bei der Bürgermeisterwahl am 14. September wieder antreten, der CDU-Vorstand hat einstimmig beschlossen, mich zu unterstützen.“ Nun muss nur noch die Mitgliederversammlung zustimmen.

Auf dem Neujahrsempfang in Sankt Augustin spielte die Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums

CDU-Vorsitzender Sascha Lienesch betonte, wie auch Ministerin Brandes, in seiner Ansprache, dass die Ukraine nach dem russischen Angriff weiterhin die Unterstützung des Westens brauche. Er selbst habe in Begleitung der Organisation „Sankt Augustin hilft“ bei einem Unterstützungstransport erlebt, wie täglich Raketen und Drohne das Leben der Menschen dort bedrohten und Zerstörungen anrichteten.

Begleitet wurde der Neujahrsempfang mit musikalischen Einlagen der Big Band des Rhein-Sieg-Gymnasiums unter Leitung von Musiklehrer Matthias Reinold. Als Sänger gefielen dem Publikum die Jugendlichen Amelie Trier und Ahmed El Kholy, die dort zur Schule gehen.

Wie üblich wurde auf dem Neujahrsempfang für einen guten Zweck gesammelt. Für den Förderverein der Musikschule der Stadt kamen mehr als 800 Euro zusammen. Vorsitzender Wolfgang Axmann bedankte sich und nahm den Spendenscheck gleich mit.