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Hoffen auf LösungZelt als Notquartier für Bücherhalle in Sankt Augustin im Gespräch

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Blick in die Bücherhalle. 

Sankt Augustin – Für die zahlreichen Freunde der Bücherhalle auf dem Areal der Steyler Missionare war es eine schlechte Nachricht: Die Turnhalle, in der die Schätze zur Sichtung lagern, wird abgerissen. Dort wird die neue Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) für die Stadt Sankt Augustin entstehen. Baubeginn soll 2023 sein. Der Neubau wird die alte FTZ in Mülldorf ersetzen, die nach Aussage der Stadt zu klein und nicht erweiterbar ist. Als Standort ist ein rund 2000 Quadratmeter großes Gelände neben dem Klosterfriedhof vorgesehen. Und dort steht auch die alte Turnhalle.

„Für den mittlerweile überregional bekannten Bücherflohmarkt wird momentan ein Ersatzstandort auf dem Steyler Campus gesucht“, teilt Steyler-Pressesprecher Pater Václav Mucha mit. Die Gespräche liefen zwischen der Steyler Mission als Träger der Einrichtung und dem Team des Bücherbasars.

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Hackelbusch kann sich gut vorstellen, dass ein Zelt als Übergangslösung gefunden wird. Dann ginge leider die Miete vom Verkaufserlös ab, der für Spendenprojekte verwendet wird. „Wir sind zurzeit in Gesprächen und auf einem guten Weg.“

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Kistenweise Bücher werden als Spende angeliefert. 

Markus Scheiermann kommt seit drei Jahren regelmäßig. „Hier finde ich immer wieder Bücher, die vergriffen sind. Ein wirklich einzigartiges Angebot.“ So etwas dürfe nicht einfach verschwinden. Auch Walter Kühn ist Stammkunde. Gerade sucht er in dem umfangreichen Angebot „etwas für die Enkelkinder“. Er finde eigentlich immer etwas Passendes, das dann große Freude bei den Nachwuchslesern auslöse.

Regina Blasche kommt fast jede Woche mit ihrem Mann. Er interessiert sich für Jazz-CDs, sie schaut nach Romanen, Fantasybüchern und Gartenratgebern.

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Drei Euro kostet das Kilo Bücher. 

Jeder Interessent in der weitläufigen Halle ist auf der Suche nach etwas, das sich bestimmt finden lässt. Und schneller, als man denkt, hat man ein Buch in der Hand, dass man eigentlich schon immer mal lesen wollte.

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Drei Euro pro Kilo müssen bezahlt werden. Hört sich wenig an. „Es kommen aber pro Monat rund 6000 Euro zusammen“, berichtet Guido Hackelbusch. Er gehörte 2013 zum Gründungsteam der Bücherhalle. Wenn sie verschwinde sollte, verliere der Kreis eine „wichtige kulturelle Institution“.

Förderverein Bücherhalle

Ein Förderverein für die Bücherhalle soll nun gegründet werden. Wer mitmachen will, kann sich per E-Mail an das Team wenden.

Die aus den 60er stammende ungenutzte Turnhalle war ursprünglich als Interimslösung für die Sichtung und Lagerung einer aus Österreich stammenden Literatursammlung der Steyler gedacht. Im Laufe des Zeit entwickelte sich mit zunehmender Dynamik der heutige Bücherbasar, dessen Einnahmen den weltweiten Steyler-Projekten zugute kommen. Eine dauerhafte Nutzung der Turnhalle für die Zwecke des Bücherbasars war nie vorgesehen, nicht zuletzt wegen des baulichen Zustands der alten Turnhalle.