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StiftungAlte Briefmarken aus Sankt Augustin helfen Leprakranken in Indien

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Die beiden Stiftungsvorstände Pater Joseph Xavier Alangaram (r.) und Pater Dr. Moses Assa Awinongya blickten nun auf „20 Jahre Arbeit mit dem Herzen zurück“, wie sie es formulierten.

Die beiden Stiftungsvorstände Pater Joseph Xavier Alangaram (r.) und Pater Dr. Moses Assah Awinongya.

Seit 20 Jahren hilft die Arnold-Janssen-Stiftung aus Sankt Augustin unter dem Dach der Steyler Missionare in der ganzen Welt.

Plötzlich gab es Komplikationen bei der schwangeren Frau. Nur ein Arzt im Krankenhaus konnte noch helfen. Doch der Weg über die holprige und staubige Straße zur Klinik dauerte zu lang. Die werdende Mutter und ihr Kind starben, bevor das rettende Hospital in Tansania erreicht werden konnte.

Damit dies in Zukunft nicht mehr passiert, wurde von der Arnold-Janssen-Stiftung (AJS) ein Krankenwagen gespendet. „Es sind nicht nur Schwangere, auch verletzte Menschen kommen oft zu spät in die Klinik“, berichtete Helena Buchberger von der Stiftung über das Projekt. Mit kleinen Dingen könne man auch Großes erreichen.

Seit 20 Jahren schon besteht die AJS unter dem Dach der Steyler Missionare. Sie wurde im 2003 gegründet als Pater Arnold Janssen, Gründer der Steyler Missionare, heilig gesprochen wurde. Im Jahr 2007 wurde die AJS dann rechtlich selbständig. Die beiden Stiftungsvorstände Pater Joseph Xavier Alangaram und Pater Dr. Moses Assah Awinongya blickten nun auf „20 Jahre Arbeit mit dem Herzen zurück“, wie sie es formulierten. Es sei das Zentrum des Menschen.

„Wenn alle ihr Leben mit dem Herz gestalten, kann die ganze Welt gerettet werden“, so Awinongya in seiner Ansprache. Er bedankte sich bei allen, die seit zwei Jahrzehnten die Stiftung „mit ganzem Herzen“ unterstützen.

Bis zu 30 Projekte in der ganzen Welt werden von den Steylern in Sankt Augustin unterstützt

Bis zu 30 Projekte im Jahr werden von der Stiftung in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa unterstützt, wie Alangaram berichtete. 43 Prozent gingen in Projekte zur Bildung, 30 Prozent in Gesundheit, 22 Prozent in Soziales, 4 Prozent in Landwirtschaft, zwei in sonstige Unterstützung. Bis jetzt lag der Schwerpunkt der Stiftung auf kleineren Projekten. 353.099 Euro wurde dafür im Jahr 2022 aufgebracht.

Die Stiftung möchte nun jedoch auch größere Projekte unterstützen. „Das Wissen für die fachliche Organisation dazu haben wir inzwischen gelernt und können es umsetzen“, betonte Awinongya. So kam es, dass inzwischen vier Großprojekte zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit realisiert werden konnten. So werden auf den Philippinen Bauern unterstützt, ihren Reis organisch anzubauen. Mit 130.000 Euro wird das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. In Paraguay werden Kleinbauern mithilfe der lokalen Landwirtschaftsschule fortgebildet, wie sei auf den Klimawandel reagieren sollen.

Der Erlös aus gestempelten Briefmarken aus Sankt Augustin hilft in der ganzen Welt

Unterstützt wird die Stiftung von privaten Spenden, aber auch von Initiativen. Erwähnt wurde das Briefmarkenapostolat. Ein Team von Ehrenamtlern stellt Kollektionen dieser gestempelten Postwertzeichen zusammen und gibt sie zu Versteigerungen. 15.000 Euro kamen so 2022 zusammen. Von dem Geld wurde unter anderem ein Lepraprojekt in Indien unterstützt. Kontakt für Spenden von Briefumschlägen mit Marken über Willi Schmitz, 02241/237690.