Einige Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben die Temperaturen in ihren Schwimmbädern wieder angehoben, nachdem sie sie gesenkt hatten, um angesichts stark gestiegener Kosten Energie zu sparen. Bedingt durch den warmen Winter wurde weniger Gas verbraucht, und die Speicher sind gut gefüllt. Damit kann diese Sparmaßnahme wieder aufgehoben werden. Wie sieht es in den Bädern im Rhein-Sieg-Kreis aus? Wir haben bei den Kommunen nachgefragt.

Troisdorf

„Wir haben zwischen ein und zwei Grad gesenkt“, gibt Doris Räuber, Betriebsleiterin im Troisdorfer Freizeitbad Aggua,Auskunft. Unangetastet blieben allerdings die Becken für die Kinder und das Warmwassersprudelbecken auf dem Saunasteg. „Ich musste abwägen, wie sehr ich die Gäste verärgere“, berichtet Räuber, schließlich sei das Sprudelbecken draußen ein Anziehungspunkt der Saunaanlage. „Da bleibt niemand sitzen, wenn das Wasser kühler ist.“

In das Außenbecken indes „gehen die Gäste ja aufgewärmt“, da habe man die Wassertemperatur gesenkt. Insgesamt seien so auch Einsparungen erzielt worden. Ob nun die Temperaturen wieder steigen, könne sie nicht sagen, erklärt Räuber. Das werde beim wöchentlichen Jour Fixe am Donnerstag Thema sein.

Sankt Augustin

Die Wassertemperatur im Hallenbad in Menden beträgt 27 Grad. „Im Rahmen der Energiesparmaßnahmen wurde die Temperatur um ein Grad gesenkt“, teilt der städtische Pressesprecher Benedikt Bungarten mit. Gestrichen worden seien jedoch die beiden Warmbadetage mit einer Wassertemperatur von 29 Grad.

Die genaue Einsparung von Energie könne man noch nicht beziffern. Das sei abhängig von den Außentemperaturen. Ob das Wasser bald wieder auf 28 Grad erwärmt werde, stehe noch nicht fest.

Siegburg

„Kuschelig warm“ hätten es die Gäste im Siegburger Freizeitbad Oktopus, bei 26 Grad im Schwimmerbecken, 29 Grad im Nichtschwimmer- sowie 30 Grad im Bewegungs- und im Kinderbecken. Das erläutert der neue Betriebsleiter Ron-Max Courdouan auf Anfrage. Vor dem Hintergrund der Energiekrise habe man zwar die Temperaturen für ein paar Tage reduziert, noch vor Weihnachten aber wieder hochgefahren: Besucher hätten sich über das kühlere Wasser beschwert. Courdouan hatte die Betriebsleitung des Oktopus zum 1. Januar übernommen.

Es wird dunkler und kühler

So wollen die Rhein-Sieg-Kommunen Energie sparen

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Dieter Krantz

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Eitorf

Im Hermann-Weber-Bad wurde bereits Ende des alten Jahres die Temperatur des Sportbeckens erhöht. Im Zuge der Energiesparmaßnahmen war die Wassertemperatur zunächst auf 25 Grad abgesenkt worden. „Um Kurse für Nichtschwimmer anbieten zu können, haben wir uns aber für eine Anpassung entschieden“, sagt die kaufmännische Leiterin des Bades, Michaela Lehmacher. Die Temperatur in den anderen Becken bleibt um zwei Grad kühler als zuvor. Eine Anpassung, so Lehmacher, sei derzeit nicht geplant.

Königswinter

Der Schwimmtreff als Betreiber des städtischen Hallenbades wollte am Dienstag Gespräche mit der Stadtverwaltung führen, ob die Wassertemperatur wieder um zwei Grad auf 28 Grad (Schwimmerbecken) beziehungsweise um ein Grad auf 30 Grad (Nichtschwimmer) erhöht werden kann. Er wolle gern dem Beispiel anderer Kommunen folgen, sagte Schwimmtreff-Geschäftsführer Ingolf Pott. Wegen der abgesenkten Temperaturen hätten sich Teilnehmer von Schwimmkursen und ältere Besucher beschwert.

Much

„Wir haben die Temperatur gar nicht so brutal herunter gefahren“, berichtet Amtsleiterin Kerstin Zeilinger. Statt 30 Grad ist das Wasser im Hallenbad derzeit nur 28 Grad warm. Bis zum Mai fänden dort noch Schwimmkurse statt. Bis zu den Sommerferien würden die Schulen noch das Bad nutzen. Danach werde mit dem Liegenschaftsamt, wo die Rechnungen einträfen, Bilanz gezogen. Früher werde auch nicht über ein Anheben der Temperaturen aufs alte Niveau nachgedacht, erklärt Zeilinger.

Neunkirchen-Seelscheid

Bereits im September wurde die Wassertemperatur in der Aquarena um zwei Grad abgesenkt. Somit ist das Wasser im Sportlerbecken 26 Grad warm, im Therapiebecken knapp 29 Grad, und das Planschbecken kommt auf 30 Grad. An den Temperaturen soll sich bis auf Weiteres nichts ändern.

Windeck

Über niedrigere Temperaturen im Dattenfelder Hallenbad wird im Rosbacher Rathaus genauso wenig nachgedacht wie über höhere. Das Bad ist wegen Renovierungsarbeiten diesen Winter geschlossen.