Auf den Feldern im Rhein-Sieg-Kreis wird geerntet – wenn auch mit niedrigerem Ertrag. Was das Kilo Spargel direkt vom Feld derzeit kostet.
ErnteRegen, Kälte und Sturm machen den Spargelbauern in Rhein-Sieg das Leben schwer
Nachdem sich der April in den ersten Wochen ungewöhnlich warm und sonnig präsentierte, ging es mit dem Wetter in den vergangenen Tagen steil bergab. Nass, kalt und stürmisch war es in der Region. Die schlechten Witterungsverhältnisse, sie machen auch den Spargelbauern zu schaffen: „Wir haben mit der Witterung zu kämpfen, die Ernte findet unter schweren Bedingungen statt“, sagt Thomas Nordhorn von der Burg Niederpleis in Sankt Augustin. Trotzdem würde auf den Feldern geerntet – wenn auch mit niedrigerem Ertrag. „Das Problem ist die Kälte, durch die der Spargel nicht so schnell wächst“, sagt Nordhorn.
Die Nässe würde aber von den Spargeldämmen abgehalten, die Ernte sei wegen der anhaltenden Regenfälle also nicht in Gefahr. In der Vergangenheit habe schon deutlich heftigere Erntesaisons gegeben, berichtet Nordhorn: „Vor sieben Jahren hat es so stark geregnet, dass die Dämme nicht mehr hielten – aktuell tun sie das, wir können also ernten.“
Suche auf dem Feld wird durch schlechten Witterungsverhältnisse erschwert
Der Preis für das Kilo Spargel rangiere im Hofladen auf Burg Niederpleis derzeit zwischen sieben und 13 Euro – gerade am Wochenende müssten die Kunden aber schnell sein. „Durch die geringeren Erntemengen sind wir schnell ausverkauft, vorbestellen lohnt sich also“, rät der Landwirt.
„Die Faszination des ersten Gemüses ist da“, sagt Albert Trimborn vom Bauerngut Schiefelbusch in Lohmar. Die Suche auf dem Feld würde durch die schlechten Witterungsverhältnisse derzeit allerdings erschwert. „Der Regen macht uns schon zu schaffen, wir sind mittlerweile aber daran gewöhnt und blicken optimistisch auf die Saison“, sagt Trimborn.
Geerntet werde derzeit vor allem auf dem Feld in Köln Brück. Dort sei es etwas wärmer und der Boden sandiger, erklärt der Landwirt.„ In Lohmar sind wir ebenfalls dran.“ Einzig auf den im Vergleich zu Köln rund 200 Meter höher gelegenen Feldern in Siegburg liegen derzeit noch dicke, weiße Folien. Mit ihnen steuere er die Ernte, sagt Trimborn. Erntestart: In rund drei Wochen.
Am Verkaufsstand in Siegburg gibt es derzeit Spargel aus Köln-Brück
Deshalb, so Juniorchef Andreas Trimborn, werde am Verkaufsstand neben dem Feld in Braschoß derzeit der frühe Kölner Spargel verkauft – für aktuell 13 bis 15 Euro pro Kilo. Die Nachfrage sei an den insgesamt fünf Verkaufsstellen des Bauerngutes da: „Die Stammkunden kaufen, andere steigen ein – und auch Feierlichkeiten wie die Erstkommunion treiben den Absatz an.“
„Das Wetter könnte besser sein“, sagt auch Margret Fritzen aus Sieglar. Zufrieden mit der Ernte ist sie dennoch. Je nach Nachfrage würden an einem Tag schon mal „bis zu hundert Kilogramm Spargel“ auf den Feldern gestochen werden. Der Bauernhof Fritzen verkauft den frischen Spargel im Hofladen und beliefert zudem mehrere Restaurants in der Nähe. „Den Menschen ist es wichtig, dass die Produkte aus der Region bekommen; auch wenn sie essen gehen“, so die Landwirtin. Und beim Spargel würde ganz besonders darauf Wert gelegt.
13,50 Euro kostet das Kilo inzwischen auf dem Hof. Auch frischer Rhabarber ist auf den Verkaufsregalen zu entdecken. „Er wird seit zwei bis drei Wochen geerntet“, so Fritzen. Das Kilo kostet 2,40 Euro. Und es gibt dieses Jahr noch etwas Besonderes: Maibäume im Topf zum späteren Auspflanzen ab 18 Euro. „Das war die Idee meines Sohnes Max“, berichtet Margret Fritzen über die nächste Generation, die mit auf dem Hof dabei ist. Der Maibrauch könne damit sogar nachhaltig werden.