Während der SSV seine Hinrunde nicht krönen konnte, verpasste der FCH den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Auch, weil Volkan Ballicalioglu „Rot“ sah.
Fußball-MittelrheinligaSiegburg verliert spät, Hennef in letzter Sekunde
Siegburger SV 04 – SpVg Frechen 2:4 (0:2). Unmittelbar nach dem Abpfiff überwog im Siegburger Lager die Enttäuschung. „Einerseits ändert diese Niederlage nichts daran, dass wir eine sehr gute Hinrunde hingelegt haben“, sagte Trainer Alexander Otto angesichts einer stolzen Ausbeute von 25 Punkten aus 15 Spielen. „Andererseits war sie brutal unnötig. Die ersten 45 Minuten haben sich angefühlt wie ein Testspiel. Dass meine Jungs erst nach einem Arschtritt (zur Halbzeit, Anm. d. Red.) aufwachen, ist unbefriedigend.“
Bereits nach sechs Minuten hatte Patrick Friesdorf nach einem langen Ball hinter die Siegburger Abwehrkette zugeschlagen – und damit jener Spieler, vor dem Otto im Vorfeld so eindringlich gewarnt hatte. Das 0:2 durch Simon Doll (30.) spiegelte den ersten Durchgang durchaus wider.
In der Pause sollte Otto offensichtlich die richtigen Worte finden, denn die 04er kamen wie ausgewechselt aus der Kabine und sorgten binnen einer Minute für den Ausgleich: Erst traf Giulio Multari mit einem sehenswerten 20-Meter-Schuss zum 1:2 (49.), dann krönte Till Weingarten ein fulminantes Solo über den halben Platz – 2:2 (50.).
Anschließend drückte der SSV 04 auf den dritten Treffer, doch nach einer scharfen Hereingabe von Multari rauschten sowohl Manuel Kabambi als auch Tim Keil am Ball vorbei (56.). Auf der Gegenseite traf Friesdorf die Latte (64.), ehe ein Freistoß aus der Distanz in der erneuten Frechener Führung mündete: Den Schuss von Ervin Cindrak konnte SSV-Keeper Shaukat Abd Ali zwar noch an die Latte lenken, doch gegen den Nachschuss von Kai-Maxime Vranken war er machtlos – 2:3 (87.).
Das letzte Wort an diesem Nachmittag hatte Friesdorf mit seinem 13. Saisontor (90.). „Am Ende hat er wieder mal den Unterschied gemacht“, sagte Otto. Allen Warnungen zum Trotz.
SSV: Abd Ali – Athanasiadis, Condé, Weingarten, Jo – Giulio Multari (85. Balte), Hammouda – Keil (73. Ojesanmi), Vinci (78. Adahchur), Zerrouk – Kabambi (73. Kuhbier).
TuS Königsdorf – FC Hennef 05 2:1 (0:0). Der Knackpunkt ereignete sich in der 87. Minute: Nachdem Volkan Ballicalioglu gefoult worden war, betitelte der Hennefer Regisseur den Übeltäter als „Vollidioten“ und erhielt die Quittung vom Schiedsrichter – Rot. „Das darf ihm einfach nicht passieren“, sagte Trainer Fatih Özyurt. „Ich habe Volkan oft genug gelobt in dieser Saison, aber heute hat er uns mindestens einen Punkt gekostet.“
Denn in Unterzahl sollten die 05er noch den Gegentreffer zum 1:2-Endstand kassieren (90./+2): „Wir waren eigentlich am Drücker, aber durch den Platzverweis ist das Momentum gekippt.“
TuS Königsdorf hat das letzte Wort
Nachdem die 05er im ersten Durchgang konsequent verteidigt hatten, kassierten sie 15 Sekunden nach Wiederanpfiff das 0:1: Nach einem Querpass von Niklas Koppitz war Ben Hompesch zur Stelle. In der 61. Minute war es Denys Pinchuk, der nach einer Ecke von Kai Schusters am höchsten stieg – 1:1. Kurz darauf verbuchte der FCH die Großchance zur Führung, doch Schusters traf nach feiner Vorarbeit von Ballicalioglu den Innenpfosten.
Weil sich letzterer zu einer Beleidigung hinreißen ließ und Aaron Thomas die Königsdorfer Überzahl mit einem Schlenzer in den Winkel nutzte, standen die 05er am Ende mit leeren Händen da. Ein Punkt hätte gereicht, um am FV Endenich vorbeizuziehen. So aber überwintert der FCH auf einem Abstiegsplatz.
FCH: Wilsing – Bouakran, Gönen, Camara, Kokot – Pflüger, Shala (86. Mahessa) – Mohylevets (57. Ballicalioglu), Rosic, Schusters – Ichue (46. Pinchuk).