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Häufig gefoultDribbler Benny Boboy vom FC Hennef muss viel einstecken

Lesezeit 4 Minuten
Hajdar Shala (vorne) und Benny Boboy vom FC Hennef

Hajdar Shala (vorne) und Benny Boboy vom FC Hennef wollen auch am Freitag wieder jubeln.

Laut seinem Trainer ist Benny Boboy vom FC Hennef 05 der am häufigsten gefoulte Spieler der Liga. Am Freitag wartet das Duell mit Porz.

In der 30. Minute wurde es Fatih Özyurt zu bunt. Als sein zentraler Mittelfeldakteur Benny Boboy (18) zum wiederholten Male von den Beinen geholt wurde und der Freistoßpfiff ausblieb, platzte dem Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 der Kragen. Sein lautstarkes Reklamieren und den anschließenden Tritt gegen die Trinkflasche quittierte der Referee mit Gelb-Rot.

„Klar habe ich mir den Platzverweis selbst zuzuschreiben“, kommentiert Özyurt seinen emotionalen Ausbruch. „Aber ich bin der Meinung, dass man Jungs wie Benny besonders schützen muss. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er der meist gefoulte Spieler der Liga ist.“

Dass Boboy nicht selten wie ein Hase von den Hunden gejagt wird, liegt in der Natur seines Spiels. Der Zugang vom Bonner SC dribbelt gerne und viel – und bringt die Gegner dank schneller Drehungen und enger Ballführung häufig zur Verzweiflung.

Bennys Spielweise wirkt mitunter aufreizend lässig. Ich persönlich liebe es allerdings ihm zuzusehen
Fatih Özyurt, Trainer des FC Hennef 05

„Hier und da hält er den Ball als Sechser schon mal zu lange“, sagt Sportchef Jürgen Thomas. „Aber den Spielwitz wollen wir ihm gar nicht nehmen – der zeichnet ihn aus. Benny ist ein Rohdiamant.“ Özyurt bezeichnet den Youngster als „Straßenkicker. Er ist für sein Alter extrem selbstbewusst und mitunter wirkt seine Spielweise aufreizend lässig. Ich persönlich liebe es allerdings ihm zuzusehen.“

Mit einer Ausnahme. „Es gibt Zonen, in denen man nicht dribbeln darf – das muss er noch lernen.“ So wurde Boboy im Kreispokal-Duell beim TuS Oberpleis (1:0) just nach einem Ballverlust und Foulspiel kurz vor dem eigenen Strafraum ausgewechselt. In der 64. Minute wohlgemerkt.

Mittlerweile ist er allerdings nicht wegzudenken aus dem Hennefer Spiel – erst recht nicht nach seinem 35-Meter-Solo im Duell beim FC Hürth (5:1), mit dem er das zwischenzeitliche 3:1 vorbereitete. Auch neben dem Platz ist er eine echte Bereicherung. „Benny kann ein richtiger Spaßvogel sein; seine gute Laune ist ansteckend“, sagt Özyurt.

Hajdar Shala als Chef auf dem Platz

Teamkollege Hajdar Shala (24) hat aus einem anderen Grund sein Lachen wiedergefunden. „In seiner Senioren-Laufbahn war er häufig verletzt und hat wenig gespielt, doch jetzt ist er endlich wieder fit und glücklich“, sagt Özyurt. Der Deutsche U-17-Meister mit Bayer 04 Leverkusen (2016) sei in seiner fünften Senioren-Station regelrecht aufgeblüht und neben Spielführer Burak Mus „der klare Chef auf dem Platz. In einer grundsätzlich sehr leisen Mannschaft ist er am wenigsten leise.“

Der nur einen Steinwurf entfernt vom Anton-Klein-Sportpark wohnhafte Innenverteidiger hat sich bereits für höhere Aufgaben empfohlen, doch Özyurt betont: „Solange ich hier bin, geben wir ihn nicht ab.“ Auch Thomas betont: „Hajdar kann eines der Aushängeschilder des FC Hennef werden.“ Gerade im Spiel gegen Porz (Fr., 19.30 Uhr) wird der Vizekapitän gefragt sein, schließlich trifft man laut Özyurt auf einen „maximal unangenehmen Gegner. Porz kommt über die Mentalität und Physis.“ Gut möglich, dass Boboy auch am Freitag wieder viel einstecken muss.


Otto kehrt nach Glesch zurück

Wiedersehen macht Freude – so lautet Alexander Ottos Hoffnung vor der Partie bei Viktoria Glesch/Paffendorf. Der neue Cheftrainer des Mittelrheinligisten Siegburg 04 kehrt am Sonntag an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Dort erwartet ihn ein warmer Empfang, schließlich war der 39-Jährige eine der Hauptfiguren der jüngsten Erfolgsgeschichte des Klubs aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Januar 2018 hatte Otto die Viktoria auf dem letzten Landesliga-Platz übernommen – und prompt zum drittbesten Rückrunden-Team geformt. 2020 folgte der historische Aufstieg in die Mittelrheinliga, ehe sich der A-Lizenz-Inhaber mit dem Klassenerhalt in der Saison 2021/22 verabschiedete und als Assistenzcoach beim Zweitligisten SC Paderborn anheuerte.

Meine Gedanken kreisen im Moment nur um Siegburg. Wir müssen am Sonntag punkten – egal wie
Alexander Otto, Trainer des Siegburger SV 04

„Klar freue ich mich auf die Rückkehr und viele bekannte Gesichter“, sagt Otto und meint damit nicht zuletzt seinen damaligen Co-Trainer und heutigen Chefcoach Stefan Krämer (37). „Aber ganz ehrlich: Meine Gedanken kreisen im Moment nur um Siegburg. Wir müssen am Sonntag punkten – egal wie.“

Angesichts des drittletzten Platzes stellt er klar: „Die Tabelle lügt nicht: Wir befinden uns im Abstiegskampf.“ Nach seinem Debüt in Schafhausen (1:2) legte Otto den Finger in die Wunde („Hängende Köpfe wie nach dem 0:1 sind ein No-Go“), betonte aber gleichzeitig: „Es war nicht alles schlecht. Nach dem 0:2-Pausenrückstand sind wir zurückgekommen. Die Niederlage wirft uns nicht um, aber klar ist: Uns bleibt keine Zeit.“