NiederkasselSankt Martin äußert sich fremdenfeindlich und wird abgesetzt
Niederkassel – Der Ortsring Rheidt distanziert sich von einem Zwischenfall beim Rheidter Martinszug in der vergangenen Woche. Eine Teilnehmerin hatte sich in einem Post im sozialen Netzwerk Facebook über eine Äußerung des Darstellers des Heiligen Martin beschwert.
Der Mann hatte einer muslimischen Teilnehmerin des Zuges, die ein Kopftuch trug, mit barschen Worten mitgeteilt, dass es sich bei der Veranstaltung um ein christliches Fest handele – eine Äußerung, die die Teilnehmerin und ihre Kinder als diskriminierend empfanden. Beim Ortsring hat man nach diesem Vorfall inzwischen Konsequenzen gezogen.
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„Für das Geschehene entschuldige ich mich im Namen des Ortsrings Rheidt und versichere Ihnen allen, dass uns alle Kinder dieser Stadt und natürlich ebenso Ihre begleitenden Angehörigen unabhängig von Religionszugehörigkeit und Nationalität gleichermaßen willkommen sind. Für Sie legen wir uns ins Zeug“, heißt es in einer Stellungnahme des Vorsitzenden Matthias Vollberg.
Er hatte nach eigenen Angaben nicht am Zug teilgenommen und erst durch die Veröffentlichung im Internet von den Zwischenfall erfahren.
Den Darsteller des Sankt Martin will der Ortsring künftig nicht mehr verpflichten. Zudem wolle man das Geschehen „innerorganisatorisch“ klären.
„Ich versichere Ihnen aber schon jetzt, dass keiner meiner Kollegen etwas unter den Teppich kehren will und ebenso keiner Kinder nicht willkommen heißt. Es war eine für alle Seiten unvorhergesehene Situation“, so Vollberg.