Bonn und Rhein-SiegGebäude der Evangelischen Kirche sollen Solar-Anlagen erhalten
Bonn/Siegburg – Auf dem Dach des Hauses der Evangelischen Kirche in Bonn ist man dem Himmel nah. Der Blick geht über den Rhein und weit ins Siebengebirge, aber außer, dass gelegentlich Mitarbeitende des Kirchenkreises die Stiege zur Dachluke hochklettern und sich zum Sonnen niederlassen, wird die Fläche nicht genutzt. Das wird sich ändern: Bis zum Sommer 2023 soll dort eine Photovoltaikanlage (PV) installiert werden.
Die Evangelischen Kirchenkreise Bonn und An Sieg und Rhein mit 40 Gemeinden und rund 150.000 Gemeindemitgliedern haben sich die Genossenschaft Bürgerenergie Rhein-Sieg ins Boot geholt, mit der sie am Dienstag, 21. Juni, erste Schritte vereinbaren wollen: Die Kirchen bringen ihre Liegenschaften ein, die 2011 gegründete Genossenschaft ihre Expertise. Es ist das erste derartige Projekt in der Rheinischen Landeskirche.
Evangelische Kirchenkreise an Sieg und Rhein besitzen rund 500 Gebäude
Die Kirchenkreise besitzen zusammen rund 500 Gebäude; welche sich für eine Solaranlage eignen, soll eine Bestandsaufnahme zeigen. Wenn nur auf der Hälfte Solarzellen installiert werden können, ließen sich 12.500 Megawattstunden Strom herstellen und ins Netz einspeisen, rechneten Thomas Schmitz und Christian Holz, die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft, vor. Darüber hinaus bietet sie Mobilitätskonzepte wie Ladesäulen für E-Autos oder Carsharing an.
Schmitz: „Wenn ein gemeindeeigenes Fahrzeug nicht gebraucht wird, könnte es doch verliehen werden.“
Solaranlagen aufs Dach: Kirchen müssen in die Genossenschaft
Sollten die Kirchengemeinden der Initiative der Superintendentin Almut van Niekerk und ihres Bonner Kollegen Dietmar Pistorius folgen und sich an der Investition beteiligen, müssen sie der Genossenschaft beitreten. Das kostet einmalig 250 Euro. Sie hat nach eigenen Angaben bisher 250 Mitglieder, darunter sind acht Kommunen und der Rhein-Sieg-Kreis.
Das Interesse der Bevölkerung, die Energiewende aktiv mitzugestalten, sei groß, berichtete Holz. Innerhalb von zwei Tagen seien für ein PV-Projekt in Lohmar zweieinhalb Mal so viele Anteile gezeichnet worden, wie zur Finanzierung gebraucht worden seien.