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Gestiegene LebensmittelpreiseDöner ist im Rhein-Sieg-Kreis so teuer wie nie zuvor

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Jemand schneidet Fleisch mit einem elektrischen Gerät von einem Dönerspieß.

Symbolbild: Um bis zu 40 Prozent sind die Kosten für das Dönerfleisch gestiegen. Das merken auch die Kunden – eine Dönertasche am Siegburger Bahnhof kostet sieben Euro.

Die steigenden Preise für Lebensmittel setzen die Imbissbetreiber im Rhein-Sieg-Kreis unter Druck – viele müssen ihre Preise deutlich anheben. Die Kunden reagieren darauf zum Teil mit Unverständnis.

Steigende Preise machen sich nicht nur beim Einkaufen und beim Heizen bemerkbar, sondern für viele auch in der Mittagspause: Viele Imbisse erhöhen die Preise. Drei Beispiele aus der Region.

„Sultan Kebab“ in Siegburg nimmt für Döner sieben Euro

Bei „Sultan Kebab“ am Siegburger Bahnhof herrscht am Montagmittag reger Betrieb. Eine Schlange hat sich vor der Ladentheke gebildet – viele der Tische im Innenraum des türkischen Restaurants sind besetzt. Auf der Speisekarte stehen neben vielen Klassikern aus der türkischen Küche Pizza, Schnitzel und Pommes. Das Konzept scheint – so macht es den Eindruck – zu funktionieren.

Dass die Nachfrage weiterhin so groß ist, ist nicht selbstverständlich. Denn die Preise haben ordentlich angezogen. Vor wenigen Tagen wurde der Preis für eine Dönertasche von sechs auf sieben Euro erhöht. Ein Schritt, für den nicht alle Kunden Verständnis hätten, berichtet Inhaberin Aysel Topal.

Der Schritt sei ihr zwar nicht leicht gefallen, er sei aber unvermeidbar gewesen. „Eigentlich müssten wir acht bis neun Euro für einen Döner verlangen, um vernünftig wirtschaften zu können“, sagt Topal. Bei so einem Preis könne sie „den Laden aber dicht machen“. Milch, Mehl und vor allem das Fleisch – die Preise seien in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. „Allein das Fleisch ist um bis zu 40 Prozent teurer geworden“, sagt die Inhaberin.

Der Blick in die Zukunft, er ist derzeit mit vielen Unsicherheiten verbunden. Noch seien die Auswirkungen der Energiekrise nicht spürbar geworden, um Preissteigerungen im kommenden Jahr werde sie aber kaum herumkommen. „Wir müssen schauen, wie die Kunden reagieren, und auf ihre Treue hoffen.“

Zwei Euro mehr fürs Schnitzel im „Schlemmer-Grill“ Hennef

„Ich musste in diesem Jahr schon zwei Mal die Preise erhöhen“, sagte Stephan Kuschinsky auf Anfrage. Ein Blick auf die Speisekarte zeigt indes, dass der Inhaber des Schlemmer-Grills an der Frankfurter Straße in Hennef recht hat: „Unsere Preise waren immer moderat.“ Trotzdem, zwei Euro mehr fürs Schnitzel sind schon ein spürbarer Schritt.

Ein Mann geht in den Schlemmer-Grill an der Frankfurter Straße in Hennef.

Auch der Schlemmer-Grill an der Frankfurter Straße in Hennef musste seine Preise anpassen.

Und Kuschinsky kündigte weitere an: „Wir müssen wohl noch mal einen Ein-Euro-Sprung machen.“ Hintergrund seiner Erhöhungen seien die Preissteigerungen bei Strom, Gas, Fleisch und anderen Lebensmitteln sowie den Personalkosten.

Der Schlemmer-Grill-Chef stellt sich immer gleich die Frage mit: „Will ich das den Kunden antun?“ Bislang habe er noch keine größeren Ausfälle bei seinen Gästen, darunter viele Stammkunden, erlebt. „Ein bis zwei sind seit der letzten Preiserhöhung nicht mehr gekommen, dafür kommen drei bis vier neue dazu.“

„Mk Theo“ in Troisdorf zögert noch vor der Preiserhöhung

Für Theo Iliadis ist die Situation noch nicht dramatisch. Der Besitzer des Grillrestaurants „Mk Theo“ auf der Frankfurter Straße in Troisdorf hat in zwei Jahren Pandemie bis heute die Preise seiner griechischen Spezialitäten noch nicht erhöht. „Das ist auch ein Dank an meine langjährigen Stammkunden. Natürlich mache ich dadurch weniger Gewinn.“

Theo Iliadis, Grillbesitzer aus Troisdorf, sorgt sich wegen steigender Kosten.

Theo Iliadis, Grillbesitzer aus Troisdorf, sorgt sich wegen steigender Kosten.

Dennoch beunruhige ihn die augenblickliche Situation beim Einkauf seiner Produkte schon gehörig. Seit 40 Jahren arbeite er in der Branche und habe solche Preissteigerungen noch nicht erlebt. „Die Produkte wie Gyros oder Pommes sind in den letzten Monaten um bis zu 30 Prozent teurer geworden“, berichtet der 69-Jährige.