Seit 2019 hat die RSAG 772.000 Biotonnen im gesamten Kreisgebiet kontrolliert. 33.000 Tonnen fielen durch und blieben stehen.
RSAGInnovative Müllfahrzeuge kontrollieren Inhalt der Biotonnen im Rhein-Sieg-Kreis
In ganz Deutschland ist in dieser Woche eine Kontrollaktion für Biotonnen gestartet. Auch in NRW beteiligen sich daran viele Städte und Kreise. Das Ziel: kein Plastik oder Metall in der Biotonne. Zu der Aktion hatte der bundesweite Verband „Wir für Bio“ aufgerufen. Während sich etwa der Kreis Euskirchen an der Aktion beteiligt, ist der Rhein-Sieg-Kreis nicht dabei.
„Wir kontrollieren seit mittlerweile vier Jahren fortlaufend die Biotonnen im Kreis – so eine punktuelle Aktion macht für uns also wenig Sinn“, erklärt Joachim Schölzel, Sprecher der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG).
Bei 33.000 der Behälter sendeten die Sensoren den Piepston
Zwei mit speziellen Sensoren ausgestattete Müllfahrzeuge der RSAG rollen seit 2019 durch den Kreis. „Die Tonnen werden gescannt, bevor ihr Inhalt im Müllwagen landet“, sagt der RSAG-Sprecher. Wenn sich im Biomüll Plastik oder Metall befände, erklinge ein Piepston. „Unsere Mitarbeiter kleben in solchen Fällen einen Zettel auf die Tonne und lassen sie stehen“, so Schölzel.
Die Besitzer würden damit aufgefordert, die falsch einsortierten Materialien aus den Tonnen zu entfernen. Seit 2019 hat die RSAG auf diese Weise insgesamt 772.000 Biotonnen im gesamten Kreisgebiet kontrolliert. Bei 33.000 der Behälter sendeten die Sensoren den Piepston aus.
„Die Situation hat sich durch die regelmäßigen Kontrollen deutlich verbessert“, zeigt sich der RSAG-Sprecher zufrieden. Zwar setze der Erfolg an manchen Stellen erst nach der dritten oder vierten nicht geleerten Tonne ein, dafür sei der Effekt dann aber auch nachhaltig.
RSAG kommuniziert Routen der Müllfahrzeuge nicht
Wo die speziell ausgerüsteten Müllfahrzeuge eingesetzt werden, wird von der RSAG nicht öffentlich kommuniziert. „Sie sind immer an anderen Stellen unterwegs, das ist bei uns fest im System integriert“, sagt Joachim Schölzel. Von den normalen Fahrzeugen seien sie nicht zu unterscheiden.
Kritik seitens der Bürger gebe es nur äußerst selten. „Zum Start der Aktion hatten wir mit vielen Reaktionen gerechnet – die blieben dann aber aus.“
Wenn jemand sicher sei, dass die Detektoren bei seiner Tonne zu Unrecht zugeschlagen haben, werde auch schon mal gemeinsam in die Mülltonne geschaut, so der RSAG-Sprecher. „Wenn die Kollegen genauer nachschauen, findet sich letztlich immer etwas, auch wenn es nur ein einzelner Kronkorken ist. Das System lügt nicht.“