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Energiesparverordnung läuft ausAn den Wahrzeichen des Rhein-Sieg-Kreises bleibt es dunkel

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Die Abtei auf dem Michaelsberg in Siegburg wird nicht mehr abends angestrahlt.

Das Katholisch-Soziale Institut auf dem Michaelsberg bleibt dabei, die Abtei nicht mehr anzustrahlen.

Zum Ende der Energiesparverordnung Mitte April sollen die Wahrzeichen mehrerer NRW-Städte wieder leuchten. So planen Kommunen in Rhein-Sieg.

Um Energie zu sparen, haben viele Kommunen in den vergangenen Monaten unter anderem auf die Beleuchtung repräsentativer Gebäude verzichtet. Auch im Rhein-Sieg-Kreis wurde es dunkler – und kälter. So bleiben unter anderem Straßenlaternen vielerorts ausgeschaltet, in öffentlichen Gebäuden wird weniger geheizt. Mit dem Auslaufen der Energiesparverordnung des Bundes am 15. April knipsen einige Kommunen die Lichter nun wieder an.

So soll der Kölner Dom bereits an Ostern wieder leuchten. Wir haben uns umgehört, wie die Kommunen in der Region mit dem Auslaufen der Verordnung umgehen.

Der Michaelsberg in Siegburg bleibt auch in Zukunft dunkel

Das Wahrzeichen der Region, der Michaelsberg, hell angestrahlt als Wegweiser in der Nacht: Das ist derzeit nur eine Erinnerung, was sich zunächst auch nicht ändern soll: „Aktuell bleibt die Beleuchtung aus“, sagt Roberto Rosso, Geschäftsführer des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI). Er teilt aber auch mit: „Wir werden uns mit der Stadt Siegburg abstimmen und dann das weitere Vorgehen bezüglich der Beleuchtung der Abtei festlegen.“

Eine dunkle Straße in Königswinter.

In Königswinter wird seit Ende Oktober 2022 nachts – genau von 0 bis 5 Uhr – die Straßenbeleuchtung nahezu komplett ausgeschaltet.

Energiesparen ist auch sonst Thema im Institut. So werde man „weiterhin die interne Beleuchtung der öffentlichen Flure und Foyers um 50 Prozent reduzieren. „Auch die Vorgaben zur Beheizung der Räume und Büros bleiben weiterhin im Energiespar-Modus.“ Aktuell beschäftige man sich im KSI zudem mit der Planung einer energiesparenden Heizung in Kirche und Krypta.

Ähnliches gilt für die Kreisstadt, die gewöhnlich etwa das Stadtmuseum und die alte Befestigungsmauern illuminiert. „Derzeit ist nicht beabsichtigt, wieder mit dem repräsentativen Anstrahlen von Gebäuden zu beginnen“, so Pressesprecher Björn Langer auf Anfrage der Redaktion. „Zum einen kommen wir nun in die Jahreszeit mit langen und hellen Tagen, zum anderen ist Energiesparen aus unserer Sicht heraus unbeachtet von einer möglichen Energiekrise sinnvoll.“

Diskussion um Adventsbeleuchtung in Siegburg steht noch aus

Beispiele seien die Diskussion um den Klimawandel und um die Lichtverschmutzung, die von verschiedenen Wissenschaftlern zu den Hauptursachen für das Artensterben gezählt werde. „Inwieweit wir das Vorgehen im Herbst neu bewerten, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten.“ Das betreffe auch die Einsparpotenziale beim Heizen und der Weihnachtsbeleuchtung.

Für Heizung fielen für die städtischen Immobilien im vergangenen Jahr ein Verbrauch von 11,41 Millionen Kilowattstunden an, 2021 waren es 13,25 Millionen und 2020 gar 13,90 Millionen Kilowattstunden. Der Stromverbrauch blieb mit 2,5 Millionen Kilowattstunden in den drei Jahren annähernd gleich. Die Immobilen der AöR Stadtbetriebe sind in den Zahlen nicht enthalten.

Troisdorf diskutiert über Fortsetzung der Energiesparmaßnahmen

In Troisdorf werde der Verwaltungsvorstand am 11. April über das weitere Vorgehen entscheiden, teilte Rathaussprecherin Bettina Plugge mit. Dass in der vergangenen Woche die Burg Wissem in voller Pracht erstrahlte, sei ein Versehen gewesen: Ein Vertretungshausmeister habe das alte Herrenhaus illuminiert.

Burg Blankenberg in Hennef wird weiterhin nur reduziert angestrahlt

Die Stadt Hennef will auch in Zukunft Strom sparen. So bleibt es bei der reduzierten Anstrahlung von Burg Blankenberg. Wurden die eindrucksvollen Türme und Mauern der Ruine ehedem bis ein Uhr nachts angestrahlt, gehen die Lichter auch über den 15. April hinaus schon um 23.30 Uhr aus. Gesteuert wird die Anlage automatisch über eine Astro-Uhr, die bei Einbruch der Dunkelheit die Scheinwerfer einschaltet.

Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich weiterhin auch auf dunkle Straßen während der Nacht einstellen: Werktags gehen die Straßenlaternen um 23 Uhr aus, am Samstag und Sonntag um 1 Uhr. „Das wollen wir so beibehalten“, sagte Stadtsprecherin Mira Steffan auf Anfrage. Mit der Maßnahme spare man 20 Prozent Energie bei der Straßenbeleuchtung. Außerdem sieht die Stadt darin einen Beitrag gegen die so genannte Lichtverschmutzung.

An Schloss Drachenburg im Siebengebirge bleibt es dunkel

Das Schloss Drachenburg auf dem Drachenfels war für gewöhnlich auch nachts schon von weitem zu sehen. Damit ist seit dem vergangenen Herbst Schluss – was sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern wird. „Es gibt derzeit keine Überlegungen, die Energiesparmaßnahmen in Königswinter auslaufen zu lassen“, sagt Stadtsprecher Florian Striewe.

In Königswinter wird seit Ende Oktober 2022 nachts – genau von 0 bis 5 Uhr – die Straßenbeleuchtung nahezu komplett ausgeschaltet. Außerdem wurde unter anderem das Warmwasser in fast allen städtischen Gebäuden, darunter Sporthallen und Umkleiden, abgeschaltet. Zwar hätten sich etliche Bürger beim städtischen Beschwerdemanagement gemeldet, insgesamt sei der Umgang mit dem Maßnahmen aber gut, so Striewe. Und auch die Polizei habe keine besonderen Auffälligkeiten registriert.