Radwege sollen ausgebaut werdenJusos der SPD Rhein-Sieg fordern mehr Geld vom Kreis
Rhein-Sieg-Kreis – Vorrangig im Linksrheinischen wird der Kreis in den kommenden Jahren die Radwege an seinen Kreisstraßen ausbauen. Das hat der Planungs- und Verkehrsausschuss des Kreistags beschlossen. Die Politiker bestätigten eine von der Kreisverwaltung vorgelegte Prioritätenliste für den Radwege-Ausbau.
Prioritätenliste bestimmt über Dringlichkeit der Bauvorhaben
Dort rangieren auf den ersten zehn Plätzen vor allem Ausbau-Vorhaben in Wachtberg, Bornheim, Meckenheim, Swisttal und Rheinbach. Aus dem rechtsrheinischen Kreisgebiet schafften es nur drei Abschnitte des Radwegs entlang der Kreisstraße 27 in Eitorf in die Top Ten der Prioritätenliste:
Ein 300 Meter langes Stück in Harmonie-Blumenhof, ein rund ein Kilometer langer Abschnitt Hausen-Lindscheid und ein eineinhalb Kilometer langer Abschnitt in Lindscheid. Bei der Gewichtung der Bauvorhaben hat der Kreis ein Punktesystem verwendet, bei dem unter anderem der Bedarf, die Beeinträchtigung der Umwelt und die voraussichtlichen Baukosten berücksichtigt wurden.
Jusos fordern mehr Geld für den Radverkehr
Die Ausschussmitglieder sprachen sich auch dafür aus, Radwege künftig deutlich schneller zu bauen als bislang. Die Kreisverwaltung wurde aufgefordert, sich dazu auch besser mit der Stadt Bonn und den umliegenden Kreisen abzustimmen.
Den Jusos in der SPD Rhein-Sieg geht dieser Beschluss allerdings nicht weit genug. Sie fordern deutlich mehr Anstrengungen des Kreises beim Radwegebau. „Wer die klimafreundliche und sozial gerechte Mobilitätswende wirklich möchte, muss auch in den Radverkehr investieren“, sagt Mario Dahm, der Kreisvorsitzende der Jusos. „Wir begrüßen, dass der Rhein-Sieg-Kreis eine Prioritätenliste erarbeitet hat. Aber eine lange Liste nutzt nichts, wenn letztlich kein Geld in den konkreten Ausbau investiert wird.“
Jusos wollen für den Radverkehr drei Millionen Euro jährlich aus dem Kreishaushalt
Der SPD-Nachwuchs will deshalb das für den Neubau von Radwegen zur Verfügung stehende Geld im Kreishaushalt verzwanzigfachen. „Das klingt zunächst viel, allerdings wird heute nur eine lächerlich kleine Summe im Kreishaushalt bereitgestellt“, so Dahm.
Der schwarz-grünen Kreistagsmehrheit wirft er beim Thema Radverkehr „Selbstgefälligkeit“ vor. Das Arbeitsergebnis von CDU und Grünen, die seit 20 Jahren die politische Verantwortung im Kreistag trügen, sei katastrophal. „Es muss gehandelt werden. Die von uns geforderte Erhöhung auf drei Millionen Euro jährlich entspräche rund 0,4 Prozent des Kreishaushaltes. Das müsste selbst CDU und Grünen ein besserer Radverkehr wert sein“, so Juso-Kreisgeschäftsführer Nils Suchetzki.