Bei der Auswahl der Früchte ist die Größe entscheidend. Die kleinsten Erdbeeren schmecken oft am besten. Für Marmelade reicht zweite Wahl.
Tipp von der FachfrauSo bekommen Sie die besten Erdbeeren in Niederkassel

Leckere Erdbeeren zum Selberpfücken in Niederkassel.
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Katrin Buchholz kennt sich mit Erdbeeren aus. Sie bedient schon lange im Hofladen von Engels. Und sie hat einen wertvollen Tipp: „Die kleinen Erdbeeren sind die süßesten, sie werden hauptsächlich von erfahrenen Käufern gewählt.“ Junge Kunden griffen eher zu Schalen mit großen Erdbeeren. Wer Marmelade einkochen will, kann übrigens zweite Wahl kaufen. Da kostet das Kilo nur fünf Euro zum sofortigen Verbrauch.

Katrin Buchholz kennt sich mit Erdbeeren aus.
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Erdbeeren werden im Jahr 2023 übrigens anders angepflanzt als früher. Was beim Spargel funktioniert, klappt auch bei Erdbeeren. Zumindest auf dem Hof von Karl-Josef Engels. „Wir pflanzen unsere Erdbeeren jetzt in einem Damm“, erklärt der Landwirt die neue Anbaumethode auf den Selbstpflücker-Feldern. Eine automatische Bewässerung unter der Folie spare Wasser, zudem seien die Früchte weniger mit Erde behaftet, weil der direkte Kontakt zum Boden fehle. Die Kunden schätzten diese Anbaumethode. Und in Zeiten des Klimawandels sei es wichtig, Wasser zu sparen.
In Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, auch in Niederkassel Wasser zu sparen
Erdbeeren mögen laut Engels zudem die Wasserzufuhr von oben durch künstliche Beregnung nicht. Es hätten sich teilweise Faulstellen auf den Früchten gebildet. Das sei nun durch das Schlauchsystem nicht mehr so. Zudem entfalle die Lagerung auf Stroh als Schutzzone gegen den Erdkontakt: „Die Erdbeeren sind nun gesünder und sauberer.“ Auch weitere Ressourcen würden durch den Dammanbau geschont. Auf rund zehn Hektar Ackerfläche wuchsen die Erdbeeren früher. Engels: „Jetzt haben wir auf sechs Hektar denselben Ertrag.“

Stolz zeigt Karl-Josef Engels seine leckeren Erdbeeren auf dem Pflanzdamm in Niederkassel.
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Mit der Nachfrage zeigt sich Engels zufrieden. „Wir sind jetzt im Juli 2023 wieder auf dem Umsatz vor Corona“, berichtet er. Man merke schon, dass die Menschen nicht mehr so oft wie in den Zeiten der Pandemie in die Hofläden kämen. Der Umsatzsprung von bis zu 30 Prozent, den auch andere Bauern mit Selbstvermarktung hatten, sei nun wieder weg. Das sei aber kein Problem. Die ersten Erdbeerfelder für Selbstpflücker sind schon geschlossen. „Ende Mai bis Anfang Juni beginnt die Saison“, sagt Engels. Im vergangenen Jahr 2022 sei dies wegen der Hitze allerdings schon drei Wochen früher gewesen.
Da seien die Felder zum Selbstpflücken schon Mitte Mai 2022 geöffnet worden. Deswegen sei es falsch zu sagen, dass es in diesem Jahr 2023 zu Verspätungen gekommen sei. Richtig sei hingegen, dass weniger Erdbeeren vermarktet wurden. Dies liege aber an den hohen Lohnkosten. Erdbeerpflücken sei noch immer Handarbeit und lohne sich deshalb immer weniger. Mit seinem Konzept habe er dieses Problem allerdings nicht. Für ein Kilogramm selbst gepflückte Erdbeeren zahlt man bei Engels zurzeit 4,50 Euro. Fertig in Schalen kostet die Frucht das Kilo sieben Euro in seinem Hofladen.