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Getriebe und Propeller gestohlenDLRG-Boot in Niederkassel ist jetzt wieder startklar

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Nach dem Diebstahl mehrerer Außenborder von Feuerwehr- und DLRG-Booten ist jetzt das Boot der DLRG wieder repariert worden, damit es sich wieder einsatzbereit melden kann. Melanie Kern (M.), Leon Faßbender (l.L und Michael Müller (r.) bei der Testfahrt.

Nach dem Diebstahl mehrerer Außenborder von Feuerwehr- und DLRG-Booten ist jetzt das Boot der DLRG wieder repariert worden, damit es sich wieder einsatzbereit melden kann. Melanie Kern (M.), Leon Faßbender (l.L und Michael Müller (r.) bei der Testfahrt.

Fünf Wochen lang war die DLRG nicht einsatzbereit, weil das Getriebe ihres Boots gestohlen worden war.

„Das ist das beste Zeichen, das wir heute kriegen konnten“, stellt Stephan Halm, stellvertretender Bezirksvorsitzender der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), erfreut fest, als der 80-PS-Motor des Rettungsbootes im Mondorfer Hafen wieder sauber vor sich hin blubbert. Fünf Wochen hat er stillgestanden, nachdem Diebe vom Wasser aus das Getriebe inklusive Propeller abgebaut und mitgenommen hatten.

Außer der DLRG waren auch die Feuerwehr sowie ein Privatboot betroffen. Das hatte einen sogenannten Tracker. Damit konnte die Beute in einer Garage in Remscheid gefunden und ein Tatverdächtiger gefasst werden. Die Teile allerdings waren so beschädigt, dass sie erst wieder neu beschafft werden mussten.

Leon Faßbender setzt die Schraube ein.

Leon Faßbender setzt die Schraube ein.

„Das sind Ersatzteile, die liegen nicht auf Lager“, erklärt Leon Faßbender von der United Marine in Wesseling. Sie seien mit 2000 bis 3000 Euro recht teuer und müssten bestellt werden. Der 22-Jährige ist mit einem Schlauchboot von der anderen Rheinseite gekommen, inklusive neuer Kraftübertragung.

Fünf Wochen lang war die DLRG nicht einsatzbereit. „Es ist wirklich unverständlich, wie jemand Ersthelfer und Hilfsorganisationen so schädigen kann“, sagt Halm, immer noch sichtlich fassungslos. „Drei Tage danach hatten wir tatsächlich einen Einsatz, da wurde eine Person im Rhein gesichtet. Das Boot ist ausgefallen.“

Zusammenarbeit mit der Wasserwacht

Die Leitstelle konnte immerhin auf andere Boote zurückgreifen. Die Feuerwehr organisierte schon am selben Tag eine Zusammenarbeit mit der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes. „Die stellten einen Bootsführer und das Boot und wir die Mannschaft“, schildert Phileas Stiehl von der Freiwilligen Feuerwehr Niederkassel. Fünf Einsätze gab es in der Zeit.

Leon Faßbender hat das Feuerwehrboot schon in der vergangenen Woche repariert. Jetzt legt er achtern an das 5,20 Meter lange DLRG-Gefährt an. Halm, Stiehl sowie die beiden Bootsführer Melanie Kern und Michael Müller setzen sich in den Bug, damit das Heck sich hebt. „Wir tun alles Mögliche, um die Reparatur zu unterstützen. Und wenn der Techniker sagt, wir sollen uns vorne hinsetzen, dann tun wir das“, sagt Halm.

Melanie Kern (M.), Leon Faßbender (l.L und Michael Müller (2.v.r.) sowie Stephan Halm (r.) bei der Testfahrt.

Melanie Kern (M.), Leon Faßbender (l.L und Michael Müller (2.v.r.) sowie Stephan Halm (r.) bei der Testfahrt.

Faßbender gelingt es, in knapp 20 Minuten das Getriebe auf den Motor zu setzen und festzuschrauben. Das Anwerfen der Maschine aber zieht sich hin, denn die Batterie ist entladen. Müller holt seine Autobatterie, nach einigen Versuchen hört man das erste verheißungsvolle Blubbern. Doch dann fällt der Antrieb wieder aus. Faßbender entdeckt schließlich den Fehler: Die Hauptsicherung ist defekt.

Nach dem Auswechseln kann es zur Testfahrt auf den Rhein gehen. Bootsführerin Kern lenkt erst im Schritttempo aus dem Hafen, bevor sie auf dem Fluss den Gashahn aufdreht. Der Motor nimmt Fahrt auf, arbeitet trotz guter Zuladung einwandfrei, wie der gelernte Kfz-Mechatroniker von der Werft, der gerade seinen Bootstechniker macht, konstatiert.

„Etwas für Feuerwehr und DLRG machen zu können, das gibt einem ein gutes Gefühl“, sagt Faßbender zufrieden. Und löst die Ansage Halms ein, der zuversichtlich prognostiziert hat: „Wir bekommen das Boot heute einsatzbereit.“ So ist es.