AboAbonnieren

Fund im MärzLeiche steckte im Gully - Festgenommener soll eingewiesen werden

Lesezeit 2 Minuten
In diesem Gullyschacht an einer Landstraße an der Kölner Stadtgrenze steckte der Leichnam im März 2023.

In diesem Gullyschacht an einer Landstraße an der Kölner Stadtgrenze steckte der Leichnam im März 2023.

Im März 2023 steckte eine Leiche in einem Gullyschacht an der Kölner Stadtgrenze. Kurz danach wurde ein Mann festgenommen. Nach Willen der Staatsanwaltschaft soll der Tatverdächtige in eine Klinik eingewiesen werden.

Diesen Anblick wird der Jugendliche wohl nicht mehr vergessen: Im Morgengrauen im März 2023 entdeckte der Zeuge auf einer Landstraße in Niederkassel-Lülsdorf eine Leiche. Der Körper hing kopfüber in einem Gullyschacht. Mehrere Stunden später nahmen Ermittler einen Mann (40) fest. Rund ein halbes Jahr nach dem schrecklichen Fund hat die Kölner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen in dem ungewöhnlichen Fall abgeschlossen.

Das Ergebnis: Der 40-Jährige soll dauerhaft in eine Klinik eingewiesen werden. Das Landgericht bestätigte gegenüber der Rundschau den Eingang der entsprechenden Antragsschrift. In einem Prozess soll nun geklärt werden, ob die Voraussetzungen für eine dauerhafte Einweisung vorliegen. Einen Termin für eine Hauptverhandlung vor dem Landgericht gibt es noch nicht. Was war geschehen? Im März 2023 kam es in einer Wohnung in Porz-Langel zu einem heftigen Streit.

Im Verlauf soll der Beschuldigte seinem 46-jährigen Bekannten schwere Kopfverletzungen zugefügt haben. Der Tatverdächtige war der Untermieter des Opfers. Später, so der Vorwurf, legte der 40-Jährige den Leichnam in einen Gully in Niederkassel-Lülsdorf, direkt an der Kölner Stadtgrenze. Wie der 40-Jährige den Leichnam die rund 700 Meter vom Wohnort zum Gullyschacht transportierte, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Es wurde vermutet, dass dies mit einer Schubkarre geschehen ist, die in der Nähe des Schachtes gefunden wurde.

Gully wird normalerweise einmal im Jahr kontrolliert

Den Einsatzkräften bot sich am Fundort ein schreckliches Bild. Der Leichnam war mit Split überschüttet worden – offenbar, damit der Körper nicht entdeckt wird. Doch offensichtlich hatte sich der Täter die falsche Stelle für das Verschwinden der Leiche ausgesucht. Denn es handelt sich bei dem Schacht um einen Regenwasserüberlauf, der in der Regel einmal im Jahr kontrolliert wird. Der Tote wäre vermutlich so noch über eine längere Zeit unentdeckt geblieben.

Der Schacht war aber nur 1,50 Meter tief und so ragten die Turnschuhe des 46-Jährigen aus dem Schacht. Vermutlich hatte der Mann auch den Split mit einer Schubkarre zum Kanalschacht gefahren. Es stellte sich heraus, dass auf einem nahen Grundstück eine Schubkarre fehlte. Damals wurde der 40-Jährige wegen des Verdachts des Totschlages festgenommen. Doch nach eingehender Untersuchung gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass der Mann wohl schuldunfähig ist und nicht in einer Justizvollzugsanstalt untergebracht werden kann.