Verschwendung?Engstelle in Niederkassel soll Raser bremsen – Heftige Kritik im Netz
Niederkassel – Ein Kreisverkehr ist zu teuer, für einen „Starenkasten“, eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage, fehlt die rechtliche Grundlage. Jetzt sollen es ein paar Kunststoffschwellen richten: Als Schikane für Autofahrer sollen sie zusammen mit einem Tempolimit von 50 Stundenkilometern am südlichen Ortseingang von Niederkassel-Ort dafür sorgen, dass der Straßenverkehr ruhiger fließt.
Mit dem Bau der beiden Fahrbahnverengungen hat die Stadtverwaltung vor wenigen Tagen einen entsprechenden Beschluss des Stadtrates umgesetzt. Die Politiker hatten damit vor allem auf Beschwerden von Anwohnern des Wohngebietes zwischen Hauptstraße, Weidenstraße und Gladiolenstraße reagiert.
Mehr als die Hälfte aller Autofahrer zu schnell in Niederkassel
Diese hatten wiederholt beklagt, dass Autofahrer, die den Niederkasseler Ortseingang aus Rheidt kommend passieren, häufig zu schnell unterwegs seien. Geschwindigkeitsmessungen, die die Stadt im März und April vergangenen Jahres durchführen ließ, bestätigten dies. Mehr als die Hälfte aller Autofahrer war seinerzeit zu schnell unterwegs, einige sogar mit mehr als 150 Stundenkilometern.
Nach Angaben der Stadtverwaltung haben die Schikanen, die dafür sorgen, dass Autofahrer den Ortseingang immer nur in einer Richtung passieren können, zunächst provisorischen Charakter. Man wolle in den kommenden Wochen beobachten, ob die Zahl der Autofahrer, die in diesem Abschnitt deutlich zu schnell unterwegs sind, tatsächlich zurückgeht, heißt es im Rathaus.
Unterdessen sorgen die Schikanen auf der Hauptstraße in den sozialen Medien für angeregte und kontroverse Diskussionen. Stadtverwaltung und Politik müssen sich dort in Hunderten Kommentaren unter anderem mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sie verschwendeten Steuergeld und schafften eine neue Gefahrenstelle. Von einer Minderheit der Facebook-User gibt es allerdings auch zustimmende Kommentare und Vorschläge, die Fahrbahn auch auf anderen Straßen im Niederkasseler Stadtgebiet zu verengen.