Originell und handgemachtHobbykunst-Ausstellung des Bürgervereins Lülsdorf
Niederkassel – Emsigen Umtrieb gab es in den Stunden vor der Eröffnung der 48. Hobbykunst-Ausstellung des Bürgervereins Lülsdorf und Ranzel. Letzte Hand legten die Ehrenamtler um Organisatorin Marianne Lubig bei den Beschilderungen und den Catering-Ständen in der Aula des Kopernikus-Gymnasiums an. Auch die 55 Aussteller hatten noch alle Hände voll zu tun an ihren Ständen, galt es doch, für den optischen Knüller zu sorgen, der den Besucher exakt zu diesem Stand lotst.
Der Troisdorfer Artur Suszka (32), der zu den 18 Ausstellern zählte, die zum ersten Mal in Lülsdorf dabei waren, hatte da ein gutes Händchen. Seine Objekte wie Benzinkanister, die er zu Minibars umbaute, und ein runder Tisch, dessen Unterbau seine beste Zeit als Reifen eines Rennautos hatte, waren richtige Blickfänger. Einen alten Marshall-Verstärker hatte der gelernte Mechatroniker ebenfalls zur Minibar umgebaut, eine in die Jahre gekommene Wandergitarre zum Flaschenregal.
Etwas andere Gegenstände
Freundin Marina Wiedner (31) unterstützte Artur Suszka bei der Ausstellung, sie wundere sich, „woher er die vielen Ideen hat“. Für den Bastler, der mittlerweile als Garantiesachbearbeiter sein Geld verdient, ist das Herstellen der „etwas anderen Haushaltsgegenstände“ ein idealer Ausgleich und „das schönste Hobby“ abends nach der Arbeit.
„Die Leute haben mich überrannt, vieles ist ausverkauft“, frohlockte Kristina Hielscher. Ihre Papier- und Karton-Basteleien waren einer der Renner in der Aula. Wer wollte da widerstehen beim „Adventskranz to go“ oder „Adventskalender to go“?. Origineller ging es kaum, zugleich kunsthandwerklich durchaus anspruchsvoll. Während sich der Adventskranz als liebevoll verpacktes Teelicht-Vierer-Set entpuppte, steckten im Adventskalender 24 in Tabletten-Streifen steckende Schokolinsen. Im Internet machte sich die 28-jährige Lülsdorferin einst auf Ideensuche, „legte los und fand schnell eigene Ideen“.
Premiere als Ausstellerin
Im Bekanntenkreis verschenkt sie ihre aufwendigen Produkte seit fünf Jahren, am Samstag hatte sie Premiere als Ausstellerin. Ihre Mutter Michaela Hielscher („Mensch, mach das“) sei letztlich die Triebfeder gewesen. Die Konsequenz aus der „riesigen Nachfrage“ nahm sie gern in Kauf, legte eine Nachtschicht ein, um einige Sachen nachzuproduzieren. „Das schönste ist nicht nur der Verkauf, sondern dass die Leute die Arbeiten loben.“
„Bestimmt schon 20-mal“ war die Lülsdorferin Andrea Bender bei der Ausstellung. Sie hat sich auf Modeschmuck spezialisiert, vor allem auf Arm- und Halsbänder. Mattiertes Glas und Halbedelsteine sind ihre Materialien, die sie auf Edelstahldraht aufzieht. Die Hausfrau habe ihre Technik nach und nach verbessert, „mittlerweile geht es leicht von der Hand“, so die 57-Jährige. Gestalterisches Talent teilt sich das Ehepaar Hans-Joachim (73) und Marlene (71) Peters aus Neunkirchen-Seelscheid. Die beiden Ruheständler, in Lülsdorf zum ersten Mal dabei, sind begeisterte Maler, verbringen viele Wochen im Jahr in Südtirol oder am Atlantik.
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Dort sind sie mit Fahrrad und Staffelei unterwegs, finden ihre Motive für technisch höchst ambitioniert gefertigte Bilder. „Wir haben zwei Seiten, die eine nass, die andere trocken“, sagt Marlene Peters. Sie meint damit die unterschiedliche Technik. Er setzt auf Pastellzeichnungen, sie auf Aquarelltechnik. In beiden Fällen sind die Ergebnisse farbenglühend, realitätsnah und mit viel Detailliebe versehen.
Bestens in die Adventszeit passte der Stand der Henneferin Hildegard Lehrmann. Sie bot Krippenfiguren an nebst der dazugehörigen Krippen. Die fertigte Ehemann Werner ebenso wie das zahlreiche Zubehör wie Brunnen, Feuerstellen oder den Wegweiser „Bethlehem“. Die Krippen baut er mit Mörtel, Pigment, Sägespänen und Leim. Für einen Kontrast sorgten Pänz der Kita Schillerstraße, die mit Leiterin Nadja Rothe und Erzieherin Simone Wusch adventliche Lieder zum Besten gaben.