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Tierschutzhof HuppenhardtUnternehmen spenden für ehrenamtliche Sanierung

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Viele Pferde und andere Tiere haben auf dem Tierschutzhof Huppenhardt eine Bleibe gefunden. Einige wären sonst geschlachtet worden.

Much – Da dürften die vierbeinigen Dauergäste des Hofes Huppenhardt gestaunt haben: An einer Ecke des Tierschutzhofs in Todtenmann roch es nach frischer Farbe, an der anderen beseitigten Motorsägen marode Baumstämme, Erdbohrer sorgten für neuen Halt der Zäune auf den zehn Hektar großen Weiden. An zwei Wochenenden in diesem Monat unterstützten Handwerksbetriebe aus der Region sowie weitere freiwillige Helfer tatkräftig das Projekt des Vereins „Europäischer Tier- und Naturschutz“ (ETN).

Initiiert wurde die Hilfsaktion von dem Siegburger Unternehmen „NeuDi“, das sonst Druckluftanlagen baut und wartet. „Wir unterstützen regelmäßig soziale Projekte mit dem Erlös aus unserem Sommerfest, das aber in diesem Jahr wegen Corana ausfallen musste. Also haben wir nach Alternativen gesucht“, berichtete Jessica Neubacher, die für das Unternehmen das Vorhaben betreut.

Die Wahl fiel auf den Tierschutzhof Huppenhardt, nicht zuletzt, weil das ausschließlich durch Spenden finanzierte Refugium für tierische Notfälle durch die Corona-Krise stark betroffen ist: „Hier sind viele Einnahmen durch Spenden und Veranstaltungen weggefallen.“

Die Futterküche des Hofes bekam einen neuen Anstrich.

Beim ersten Gang über den Hof war klar, dass es nicht bei einer einfacher Scheckübergabe bleiben würde: An etlichen Stellen bestand Handlungsbedarf. „Viele notwendige Arbeiten können wir im laufenden Betrieb einfach nicht leisten. Zudem haben wir für anspruchsvollere Reparaturen weder die Technik noch die Fachkenntnisse“, sagte Dr. Melanie Seiler, Geschäftsführerin des ETN und Leiterin von Hof Huppenhardt.

Dort verbringen derzeit etwa 70 Tiere artgerecht ihren Lebensabend oder warten auf neue Besitzer. Darunter sind Pferde, Ponys, Esel, Schafe, Ziegen, Schweine, Rinder, Hühner, Enten, Katzen und Pfaue. Einige davon sind im letzten Moment dem Schlachter entkommen.

Die Handwerker wurden von Jessica Neubacher (l.) und Melanie Seiler zusammengetrommelt.

„NeuDi“ rief zu Spenden und Unterstützung für das Tierschutzprojekt auf, und etwa 15 regionale Unternehmen reagierten. Etliche gaben Geld, andere stellten Technik und Material sowie Speisen und Getränke zur Verfügung.

Einige packten auch mit an. So sorgte Malermeisterin Manuela Becher mit ihrem Team für den frischen Anstrich der Futterküche, die Wisag Gebäudetechnik beseitigte die von Borkenkäfer befallenen Fichten. Auch die Mitarbeiterräume wurden modernisiert, Ställe und Zäune repariert. Weitere ehrenamtliche Helfer unterstützten die Profis.

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„Ich bin einfach überwältigt und sehr dankbar für die große Hilfsbereitschaft aus der Region“, sagte Melanie Seiler. Zudem kam die „NeuDi“ durch die Zusammenarbeit zu vierbeinigen „Hospitanten“, berichtete Jessica Neubacher: „Wir haben ein Teil unseres Büros abgetrennt und dort zwei Kratzbäume hingestellt.“ So entstand eine dringend benötigte Pflegestelle für die Katzenbetreuung des ETN: „Zwei unserer Kätzchen konnten so schon vermittelt werden.“