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Drei-Millionen-ProjektKita mit nachhaltigem Konzept soll nächstes Jahr in Birk eröffnen

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Mehrere Personen, darunter der Architekt Heinz Hennes und die Bürgermeisterin, stehen mit einem Spaten in der Hand auf dem Gelände der zukündtigen Kita.

Der Architekt Heinz Hennes (r.) lobte die Bürgermeisterin (2.v.l.) und ihre Verwaltung für die schnelle Arbeit.

Bei der neuen Kita in Lohmar-Birk sind Photovoltaik, Dachbegrünung und Regenwasserspeicher geplant.

Erster Spatenstich für ein Drei-Millionen-Projekt: Die neue Kindertagesstätte in Birk soll schon in einem Jahr eröffnen. Das kündigte Architekt Heinz Hennes an, der die viergruppige Einrichtung entwarf. Die Lohmarer Investoren Sven und Alina Hofmann hatten das städtische Grundstück zum regulären Marktpreis von 700.000 Euro gekauft, etwa 2,3 Millionen kostet das Gebäude.

Sie werden es an den Kita-Träger, die Johanniter, verpachten. „So schnelle Arbeit von der Projektierung bis zum Spatenstich habe ich noch nie erlebt“, lobte Hennes, der derzeit auch eine Johanniter-Kita in Much baut, die Stadtverwaltung.

Platz für 70 bis 75 Kinder in der neuen Kita in Birk

In Birk wird es Platz für 70 bis 75 Kinder geben, sagte Bürgermeisterin Claudia Wieja. Ebenerdig und barrierefrei ist das geplante Gebäude. Zum einen aus pädagogischen Gründen, zum anderen, weil dahinter die neue Grundschule liegen wird. Der nächste Spatenstich ist schon in Sicht, sie soll zum Schuljahr 2024/2025 eröffnen, einige Monate später als die Betreuungseinrichtung.

Da sich die Kita auf dem zwei Meter ansteigenden Areal in den Hang schmiege, versperre sie nicht den schönen Ausblick, so Hennes: „Die Schule guckt drüber.“ Beheizt wird der Holz-Hybrid-Bau ganz ohne fossile Energien, allein mit einer Wärmepumpe. Es gebe Photovoltaik, die Flachdächer erhielten ein Intensiv-Gründach, das mindestens 50 Prozent des Regenwassers speichern soll. In Zisternen wird zusätzlich Wasser aufgefangen für die Weiternutzung.

Denn die so genannte Acker-Kita hat ein besonderes Konzept, erläuterte Julian Müller, Vorsitzender des Johanniter-Regionalverbandes. Der Nachwuchs bewirtschaftet die eigene Scholle, „pflanzt und sät, jätet, hackt, gießt und erntet.“ In der Küche könnten die Erzeugnisse verarbeitet werden, gekocht wird hier frisch. Es gehe aber nicht um Selbstversorgung, stellte Müller klar, sondern um ein Bewusstsein für gesunde Ernährung und die Natur. „Die Kinder sollen nicht davon leben, sondern es erleben.“ Die Unfallhilfe hat 800 Kindergärten im Bundesgebiet, 30 sind es in Oberberg, bislang drei im Rhein-Sieg-Kreis.


Streit zu Bauplänen überwunden

Vor der Bebauung des Grundstücks am Ortsrand von Birk gab es politischen Streit. Die Pläne der CDU für Wohnbebauung wurden gekippt. Hauptargument: Die alte Grundschule zu sanieren lohne nicht, für einen Neubau biete die frühere Kuhweide mehr Platz. Oben am Hang werden noch Seniorenheim und Betreutes Wohnen errichtet, unten das neue Feuerwehrhaus.

Da der Boden bei Starkregen keine großen Wassermassen aufnehmen kann, sind Dachbegrünungen und Sickermulden geplant. Nach dem Abriss der alten Grundschule sollen dort Wohnungen entstehen, die Bürger können in der Zukunftswerkstatt mitreden. (coh)