Seit 2019 gilt sie als marode, derzeit dürfen nur drei Personen zugleich die wichtige Aggerbrücke nutzten, doch bis zum Neubau vergehen Jahre. Warum?
Seit 2019 baufälligWarum es Jahre braucht, um eine neue Aggerbrücke in Lohmar zu bauen
Die Brücke Heppenberg ist nach langem Verfahren endlich in trockenen Tüchern. Es gibt nun einen gültigen Bebauungsplan, das ist die gute Nachricht, aber längst keinen Ersatzbau. Seit 2019 schon sind die Schäden bekannt, 2022 wurde der erste Beschluss gefasst, die marode Aggerquerung neu zu errichten. Das Bauwerk, das auch ein Schulweg ist, verschlingt seit Jahren Kosten, einmal im Monat rückt ein Gutachter zur Kontrolle an, aktuell dürfen nur drei Leute zugleich die Brücke betreten. Warum dauert das so lange?
Die kurze Antwort: die Bürokratie. Das Genehmigungsverfahren liegt nicht allein in Händen der Stadt, auch die Kreis-Umweltbehörde, die Bezirksregierung und weitere Träger öffentlicher Belange sind involviert. Alle Äußerungen und Fragestellungen von Behörden und Bürgern müssen ausgewertet und abgewogen werden.
Der Brückenneubau soll in Lohmar von Juli bis September über die Bühne gehen
In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Stadtrat dem Bebauungsplan zu. Zuletzt hatten Interventionen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des Rhein-Sieg-Kreises für eine Verzögerung gesorgt. Dennoch könne der zuletzt verkündete Zeitplan von Juli bis September 2025 eingehalten werden, da nun Ausschreibung und Vergabe parallel erfolgten, sagte der Technische Beigeordnete Bernhard Esch.
Die Arbeiten müssen außerhalb der Wander- und Laichzeit der geschützten Fische stattfinden, Beeinträchtigungen für Lachse, Groppen, Bach-, Meer- und Flussneunaugen sowie Äschen sollen dadurch vermieden werden.
Die neue, 82 Meter lange Holzbrücke mit Betonbelag soll mit 3,50 Metern breiter als die alte und verschwenkt werden, die Beleuchtung erfolgt durch LED-Lampen im Handlauf mit Zeitschaltuhr. Eine artenschutzrechtliche Prüfung ergab, dass es aus Sicht des Vogel- und Fledermausschutzes keine Verbotsgründe gibt.
Nach den Eingaben des Kreises und des BUND habe die Stadtverwaltung zwar nur „im Wesentlichen klarstellende, redaktionelle Änderungen an den Planunterlagen“ vorgenommen. Doch die Bauleitplanung habe erneut offengelegt werden, die Stellungnahmen erneut eingeholt werden müssen, was wiederum einige Monate gedauert habe.
Die Brücke war zunächst nach Bekanntwerden erster Schäden vor rund fünfeinhalb Jahren für ein paar Wochen komplett gesperrt worden, durfte dann von höchstens fünf Personen gleichzeitig betreten werden. Die Zahl wurde später auf drei reduziert.