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Eröffnung DonnerstagWie sieht es im neuen Lohmarer Modepark Röther aus?

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer stehen an einer Treppe in einem Kaufhaus

Filialleiter Jochen Bastert (l.) mit dem Brandschutzbeauftragten Uwe Scholz im Lichthof.

In Lohmar eröffnet der Modepark Röther. Wir besuchten das größte Geschäft der Region eine Woche vor Eröffnung.

Noch sieben Tage bis die ersten Kunden kommen, die Belegschaft hat alle Hände voll zu tun: Palettenweise Kartons öffnen, Kleidung, Schuhe, Schals und Taschen herausnehmen und scannen, in Regale räumen oder auf Bügel hängen. In Zeiten, wo der Online-Handel dem Verkauf vor Ort zusetzt, eröffnet in Lohmar ein großes Bekleidungshaus. „Wir sind kerngesund und expandieren“, sagt Filialleiter Jochen Bastert.

Diese Botschaft war auch bei den Vorstellungsgesprächen gefragt. Nicht nur die Bewerberinnen und Bewerber aus dem früheren Siegburger Kaufhof, der vor mehr als einem Jahr dicht machte, blicken mit Sorge auf die Branche. Röther, das Familienunternehmen aus Schwäbisch Hall, sei „keine kleine Klitsche“, verkündet Bastert, Lohmar ist die 54. Filiale. „Von einer Insolvenz, wie kürzlich beim Modehaus Sinn, sind wir meilenweit entfernt.“

Auf 5600 Quadratmetern in Lohmar gibt es mehr als 300 Marken

Man punkte mit Größe und Vielfalt, es gebe auf zwei Etagen mit insgesamt 5600 Quadratmeter mehr als 300 Marken, Oberbekleidung, Wäsche und Bademoden für Frauen, Männer, Kinder, zudem Accessoires und Schuhe, mit einer Ausnahme: „Wir führen alles außer Kinderschuhe.“ Röther ist mit weitem Abstand das größte Geschäft Lohmars - doppelt so groß wie das benachbarte Kaufland - und das größte Modehaus im rechtsrheinischen Kreis.

Es ist kein geschlossener Block: Durch die Schaufenster fällt Tageslicht herein, auch durch den Lichthof in der Mitte mit gläsernem Aufzug und breiter Treppe. Der Eingang liegt zum großen Parkplatz hin, entgegen einem Ratsbeschluss gibt es keinen Ausgang an der Raiffeisenstraße.

Der Eingang des Modeparks, davor Paletten und Container

Eingang und Ausgang liegen am großen Parkplatz. Entgegen des Ratsbeschlusses gibt es keine Öffnung zur Innenstadt hin.

Der hätte die Kundschaft zu den kleineren Einzelhändlern, darunter auch Modeboutiquen, in die Lohmarer Innenstadt leiten sollen. Das Unternehmen hatte damals bereits mit zu hohen Kosten argumentiert und offenbar in Gesprächen mit der Stadt erfolgreich nachverhandelt.

Bereits beim ersten Spatenstich war die Erleichterung spürbar, hatten die Süddeutschen doch mehrfach angekündigte Termine ergebnislos verstreichen lassen. Erst als die Verwaltung die Zügel fester zog und mit einem Ratsbeschluss den vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufheben wollte, kam wieder Bewegung in die Sache.

Andere Projekte und Corona hätten Lohmar nach hinten rutschen lassen, hieß es aus der Zentrale, ursprünglich war die Filiale als Nummer 47 geplant gewesen. 35 Mitarbeiterinnen hat Röther in der Aggerstadt, im Verkauf und in der Warenannahme, Bastert ist der einzige Mann im Laden. Es hätten sich ohnehin nur wenige Männer beworben, er hätte gern welche eingestellt, „aber es passte nicht“.

Der 57-Jährige kommt aus Bonn, hat einst bei Robert Ley gelernt und arbeitete in seinen sechseinhalb Jahren bei Röther zunächst in Dortmund, gestaltete in Wesseling im November die Eröffnung mit. In seinem Büro im ersten Stock werde er sich nicht viel aufhalten, sagte der Mann, der Mode als Hobby nennt, und lässt seinen Blick über die Verkaufsfläche schweifen: „Ich bin kein Bürokaufmann. Hier spielt die Musik.“

Der Lohmarer Modepark erwartet Kundschaft aus einem Umkreis von 30 Kilometern

Musik gibt es auch beim VIP-Abend für geladene Gäste am Abend vor der Eröffnung: Es singt Vanessa Mai, die mit dem Modelabel QS zusammenarbeitet.

Am Donnerstag, 13. Februar, um 9 Uhr öffnet der Modepark an der Raiffeisenstraße 13 seine Türen für alle. Inhaber einer Kundenkarte erhalten bis Samstag, 1. März, 20 Prozent Rabatt. Das Unternehmen hat den Standort auch wegen seiner guten Verkehrsanbindung gewählt, man erwarte Kundschaft aus einem Umkreis von 30 Kilometern. Öffnungszeiten: montags bis samstags von 9 bis 20 Uhr.


Lohmar ist die 54. Filiale

1972 gegründet, expandierte die Familie Röther 1996 in einen großflächigen Neubau im Gewerbegebiet Michelfeld bei Schwäbisch Hall. Man verzeichne seitdem steigende Umsatzzahlen. In 54 Filialen von Kempten bis nach Rostock in 12 deutschen Bundesländern und in Österreich sind mehr als 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt.