„Wellerman" in der Lohmar-VersionBirker Männerchor lässt die Gäste singen
Lohmar – „Hurra, wir singen wieder“ – treffender hätte der Titel fürs Liederkranz-Konzert nicht sein können. Den langen Pandemie-Stopp hat der Chor überstanden, auch wenn die Reihen leicht gelichtet sind. Die Männer feierten ihre Rückkehr auf die Bühne im Saal Fielenbach – und sie wurden vom Publikum gefeiert. Ein Gute-Laune-Abend in immer noch schwierigen Zeiten.
Birk, das scheinbar idyllische Höhenörtchen, ist keine Insel, das machte der Einstieg eindrucksvoll deutlich. Ganz bewusst setzte „Frieden“ von Gotthilf Fischer ein Ausrufezeichen – als Reaktion auf die „bedenkliche, erschütternde und erschreckende Situation“, sagte Moderator und Sänger Johannes Profenius.
Ein Dinner-Konzert im Birker Festsaal
Ein „Vater unser“ (Hanne Haller) schloss sich an, ein Schlager mit Tiefgang, ja, das gibt es. Swingend erklang das poppige Halleluja (Oshrat), bei der Ballade „Geboren um zu leben“ (Unheilig) spielten die sonoren Bässe die Hauptrolle, setzte ein „Grafen“-Quartett besondere Akzente.
Rolf Pohle, der den vierstimmig singenden Chor seit 2010 dirigiert, steht für Akkuratesse und Überraschungen. Das kam beim Publikum an, ebenso die besondere Form des Dinner-Konzerts. Fürs Plaudern, Trinken und Essen – drei Gerichte zur Wahl frisch zubereitet vom Wirt Norbert Fielenbach – gab es Pausen.
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Rock, Filmsongs, Kölsches und Country-Musik: Mit aktuellen, modernen Liedern, viele auf Englisch, brachte der Gesangverein mit der langen Tradition und dem leicht verstaubt klingenden Namen die rund 100 Zuhörer in Bewegung.
Pianist Edgar Zens, der den Liederkranz seit Jahrzehnten begleitet, spielte locker auf, ließ das Instrument mal gewaltig erbeben und mal klimpern wie im Saloon.
Mitsingen als Mitgliederwerbung
Die Gäste durften auch mittun, ganz unbeschwert. „Ich sehe erschrockene Gesichter bei den Herren“, sagte der Liederkranz-Vorsitzende Profenius augenzwinkernd. „Das ist keine Casting-Show, weil wir Mitglieder werben wollen. Oder doch?“
Wie alle Männerchöre hat auch der Liederkranz Nachwuchssorgen. Zwar gibt es unter den noch knapp 30 Aktiven ein paar unter 30 und 40, die meisten sind aber 50+.Spätestens in der Corona-Pause haben auch die Älteren einen Modernitätsschub erfahren. Für Youtube sang der Liederkranz ein Video ein: den populären „Wellerman“, in einer Birker Spezialausgabe. Er ist nach wie vor abrufbar im Internet.