„Das hatten wir noch nie“Anwohner in Heppenberg erstmals von Hochwasser betroffen
Lohmar – „Das hatten wir noch nie.“ Eleonore Nieber wohnt an der Talstraße in Lohmar-Heppenberg. In der Nacht zum Donnerstag stieg das Wasser der Agger auf den historisch höchsten Stand. Sottenbacher Straße, Quellenweg, Im Grund und Talstraße wurden überschwemmt. Die Gärten wurden zu großen Seenlandschaften, in zahlreichen Häusern liefen die Keller voll. Hochwasser kennen die Bürger, bislang aber blieben die Gebäude meist verschont. Doch dieses Mal waren die Fluten deutlich höher, vielfach drückt das Grundwasser von unten.
„Es begann mit dem Baum, der gegen die Holzbrücke über die Agger prallte“, erzählte Nicolas Fuhrmann die Chronologie des Geschehens. Über die Uferwiesen und ein Maisfeld erreichte der Fluss schließlich den Stadtteil. Zuerst waren die zur Agger liegenden Häuser an der Sottenbacher Straße betroffen. Sperrmüllberge am Straßenrand und eine Vielzahl von elektrischen Geräten zeigen das große Maß der Zerstörung. Alles ist verschlammt und durchnässt.
Containerfahrzeuge fahren ein und aus. „Wir haben keine Behälter mehr“, sagt ein Fahrer, „wir holen nur eben ab, entsorgen und kommen sofort wieder“.
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Die Stadt hat den Anwohnern angekündigt, dass die RSAG am Mittwoch eine Sonderabfuhr organisieren wolle. An der Talstraße sind derweil Schrotthändler unterwegs, die nach Metall suchen. Ein Hausbesitzer ist froh, so komme einiges von dem Berg weg und werde weiter verwendet.
Eleonore Nieber (82) ist dank der Nachbarschaftshilfe und eines Landwirts, der ausgepumpt hat, schon weit mit ihren Aufräumarbeiten gekommen. Aus ihrem Teich sind die Goldfische weggeschwemmt worden. Ihre Nachbarn konnten einige einfangen und brachten sie ihr zurück. Nur: „Da waren welche dabei, die gehörten mir gar nicht.“